In der Küche des Da Gino in der Kronenstraße fühlt sich Luisa Zerbo am wohlsten – besonders, wenn es um das Zubereiten von Desserts geht, wie hier bei einem Cheesecake mit karamelisierten Äpfeln und Dinkelcreme. Foto: Kratt

Schwenningerin Luisa Zerbo ist Teilnehmerin bei Sat 1-Show "The Taste". Leidenschaft spiegelt sich in neuem Café wider.

VS-Schwenningen - "Wenn ich das mache, was ich liebe, dann wird es gut", lautet das Motto für die Schwenningerin Luisa Zerbo. Und diesem hat sie sich auch bei der Sat 1-Koch-Casting-Show "The Taste" verschrieben, bei der sie am Mittwoch zu sehen ist.

Kochen, das ist nicht nur Leidenschaft, das ist wahre Liebe für die 28-Jährige Schwenningerin, die im bekannten italienischen Restaurant Da Gino ihres Vaters Gioacchino Zerbo als Köchin arbeitet. Und das, obwohl oder gerade weil sie gar keine Kochlehre absolviert hat. "Wenn ich morgens das Restaurant betrete, dann fängt für mich nicht die Arbeit, sondern der Spaß an", sagt sie über ihre Tätigkeit, die sie seit rund einem Jahr an der Kronenstraße ausübt.

Nur 20 von über 1000 Bewerbern kommen weiter

Der Grund, sich bei der größten Koch-Casting-Show im deutschen Fernsehen, "The Taste" auf Sat 1, zu bewerben? "Ich wollte es einfach mal ausprobieren." Das Feedback aus ihrem Freundeskreis zu ihren bisherigen kulinarischen Kreationen habe Luisa Zerbo zudem die nötige Motivation gegeben, sich zu bewerben – dann aber mit dem Ziel, es tatsächlich bis zum Finale zu schaffen.

Aus mehr als 1000 Bewerbern hat es die 28-Jährige mit schriftlichem Formular, Bewerbungsvideo, persönlicher Vorstellung und Probekochen dann erst einmal unter die besten 20 Teilnehmer geschafft. Diese werden bis zum 6. Dezember um die Gunst der vier Jury-Köche Cornelia Poletto, Alexander Herrmann, Frank Rosin und Roland Trettl sowie eines wechselnden Gast-Jurors kochen und verschiedene Probierlöffel mit den ungewöhnlichsten kulinarischen Kombinationen kreieren. Nachdem die Staffel bereits im Frühjahr in München abgedreht worden war, wird sie seit vergangenem Mittwoch in den kommenden neun Wochen ausgestrahlt.

Macaron mit einem Lachstartar, einer Avocado-Wasabi-Creme, einer Apfelperle sowie Gurken-Schäumchen mit Wodka: Der Löffel, den Luisa Zerbo in der ersten "Challenge" – zu sehen am 18. Oktober – innerhalb von 60 Minuten kreiert hat, hat es in sich. 50 Euro bekommt jeder Kandidat zur Verfügung, um die passenden Zutaten für das ausgesuchte Gericht einzukaufen, berichtet die passionierte Köchin. Natürlich habe sie zu Hause am heimischen Restaurantherd probegekocht, um auch sicherzugehen, dass der Macaron innerhalb einer Stunde die richtige Konsistenz mit angetrockneter Oberfläche bekommt. Eine viel größere Herausforderung sei jedoch das Anrichten auf den vier Jury-Löffeln gewesen, für das die Kandidaten nur anderthalb Minuten Zeit haben. "Das ist verdammt wenig, und ich habe noch nie so gezittert", erinnert sich Luisa.

Schon als Sechsjährige gekocht

Ihr sei zudem bewusst gewesen, dass der Löffel durch das Süß-Salzige gewagt ist. "Aber diese Kombination verträgt sich gut." Obwohl sie mit einem Schmunzeln zugibt, dass ihr persönlich zwar die einzelnen Komponenten, der Löffel insgesamt aber gar nicht geschmeckt hat. "Ich bin eben ein sehr perfektionistischer Mensch, mir reicht meine Leistung fast nie", fügt sie hinzu.

Ob es für ein positives Urteil der Jury gereicht hat? Zuviel verraten möchte Luisa noch nicht. Wenn sie es schaffen wird, in eines der vier Jury-Köcheteams zu kommen, steht in der nächsten Ausgabe das Team-, Solo- sowie Entscheidungskochen an, das sich auch durch die übrigen Folgen ziehen wird. "Vor Beginn der Staffel habe ich meinem Vater gesagt, dass ich im Idealfall mehrere Wochen im Restaurant ausfalle", berichtet die Schwenningerin, die im Da Gino die Küche leitet. Durch jahrelanges "Über-die-Schulter-Gucken" bei Vater Gioacchino sei sie zum Kochen gekommen, habe als sechsjähriges Kind bereits Nudelsuppe daheim für die Familie gekocht.

Doch ihre kreative Ader hat Luisa zunächst im Modedesign ausleben wollen: Einer Ausbildung und einem Studium folgte die Designtätigkeit in Trier, wo sie ein Atelier leitete und mit der Inhaberin sogar ein Modelabel gründete. "Ich mag es aber nicht, wenn ich ausgebremst werde. Daher hätte ich nur alleine weitermachen können", erklärt Luisa ihren Rückzug aus der Branche. Zudem sei sie im Modedesign nie so perfektionistisch gewesen, wie sie es beim Kochen ist. "Unterschiedlich lange Hosenbeine machen mir nichts aus. Bei unterschiedlich großen Eclairs könnte ich hingegen ausflippen."

Doch Luisas Leidenschaft geht über das reine Kochen und Backen hinaus: Bereits vor zwei Jahren rief sie einen Foodblog ins Leben, da ihr ebenso die Fotografie liegt, ist sie derzeit viel über Instagram aktiv. "Das ist die Plattform, über die ich am meisten weiterkommen möchte", sagt die Social-Media-Nutzerin, die hofft, durch ihre "The Taste"-Teilnahme die Zahl der Anhänger noch kräftig ankurbeln zu können. Auch eine Fanpage auf Facebook ist geplant.

Getreu dem Motto "So schmeckt die Liebe" hat die 28-Jährige ganz frisch ein Kochbuch mit gluten- sowie zuckerfreien Rezepten geschrieben, das im Sommer 2018 erscheinen wird. Unter dem gleichen Titel folgen wird außerdem ein Backbuch. Und auch im Wintergarten des Da Gino wird ab 25. Oktober das "So schmeckt die Liebe"-Credo Einzug halten: Dort wird Luisa Zerbo ein kleines Café einrichten und mit einer Auswahl an französischer Patisserie – natürlich auch Macarons – und weiteren raffinierten Kuchen die Gäste nachmittags anlocken.

Viel vorgenommen hat sich das Multitalent also für die kommende Zeit, allen voran für die Teilnahme bei "The Taste". Begleitet wird sie dabei nicht nur von ihrer Leidenschaft beim Kochen, sondern auch von einer großen Portion Zuversicht. In der Vergangenheit hat Luisa schon häufig die Erfahrung gemacht: "Wenn ich etwas wirklich will, dann funktioniert es auch."

Seite 2: die Show

Bei der fünften Staffel der Sat 1-Koch-Casting-Show "The Taste" können sich insgesamt 20 statt bisher 16 Kandidaten einen der begehrten Plätze in den Teams um die vier prominenten Köche Cornelia Poletto, Alexander Herrmann, Frank Rosin und Roland Trettl sichern. Es treten die besten Hobby- und Profiköche Deutschlands gegeneinander an. Sie eint ein Ziel: Den perfekten Genuss-Löffel zu kreieren und somit 50 000 Euro sowie ein eigenes Kochbuch und eine Reise nach Australien zu gewinnen. Die Schwenningerin Luisa Zerbo ist am morgigen Mittwoch, 18. Oktober, 20.15 Uhr zu sehen. Ein Vorab-Video gibt es unter https://www.sat1.de/tv/the-taste/video/51-first-look-luisa-clip.