Die Familie Louis Bikart steht im Mittelpunkt der Mahnwache, zu der die Initiative "Pro Stolpersteine" für Sonntag, 23. November, 19 Uhr, auf den Villinger Münsterplatz einlädt. Foto: Initiative Foto: Schwarzwälder-Bote

Familie Bikart im Fokus nächster Mahnwache

VS-Villingen. Am Sonntag, 23. November, 19 Uhr, ist wieder eine Mahnwache der Initiative "Pro Stolpersteine" auf dem Villinger Münsterplatz. Dieses Mal soll die Familie Louis Bikart im Mittelpunkt stehen.

Vier Familienmitglieder wurden in Auschwitz ermordet. Louis Bikart wohnte mit seiner Frau und seinen drei Kindern in der Waldstraße und betrieb dort eine kleine Viehhandlung. Louis war Mitglied im FC 08 und in der Narrozunft.

Nach 1933 erlebte die Familie viele Schikanen, bis schließlich 1936 Louis Bikart, wie die anderen Villinger Juden, ein Arbeitsverbot erhielt. Über einen Bekannten tauschte er sein Haus gegen ein Haus bei Paris. Dort wähnte sich die Familie nach ihrem Umzug im Januar 1937 sicher.

Doch als 1940 die deutsche Wehrmacht Teile Frankreichs besetzte, saßen sie in der Falle. Sie wurden entdeckt. Louis, seine Ehefrau und die beiden Töchter wurden nach Auschwitz deportiert und ermordet. Ihr Sohn konnte zunächst fliehen, wurden dann aber auch gefasst und nach Auschwitz deportiert. Er überlebte das KZ bis zur Befreiung 1945.