Der 35-jährige Meik Gildner ist neuer Zunftmeister der Hexenzunft Villingen. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Multitalent Meik Gildner: von der Fasnet bis zum Kochen

Von Birgit Heinig

VS-Villingen. Meik Gildner ist im Januar zum Zunftmeister der Hexenzunft Villingen gewählt worden. Der 35-Jährige ist in Gelsenkirchen geboren, aber schon als Zweijähriger 1982 mit seiner Mutter nach Villingen gekommen. Sie fand Anschluss bei den Villinger Fastnachtsvereinen, ihr kleiner Sohn war immer dabei.

"Es heißt, ich war schon mal Katze und auch Glonki"", sagt Gildner lachend – so genau erinnern kann er sich daran nicht mehr. Als 14-Jähriger fand er zusammen mit einem Freund den Weg zur Hexenzunft Villingen, damals noch die "Südstadthexen". An seine Taufe zum Hästräger kann er sich noch gut erinnern: Auf der Bühne im kleinen Saal der alten Tonhalle verabreichte man ihm im Rahmen der Mitgliederversammlung ein eklig scharfes Gebräu. Gute Erinnerungen hat Gildner an die Sommerfeste, die in einem Festzelt am Unteren Dammweg gefeiert wurden und an die exzellente Betreuung der Hexeneltern Arno (†) und Margot Zimmermann. Sie führten ihn an ehrenamtliche Arbeit heran: "Zwei Jahre lang stand ich beim Sommerfest an der Spüle. Als ich den Führerschein hatte, schickte man mich zum Einkauf von Gasflaschen".

1999 gehörte er beim großen Narrentreffen dem Bauteam unter der Leitung des heutigen Ehrenrates Roland Nopper an. Und er trat dem Männerballett bei. 2000 wurde er als jüngstes Mitglied in den Hexenrat unter Zunftmeister Hans-Peter Wensorra gewählt, wo er elf Jahre lang mitwirkte: unter anderem als Webmaster, im Fanshop, als Pressewart, vier Jahre als Hexenmeister und fünf im Ballregie-Trio. 2010 wurde er zum zweiten Zunftmeister gewählt.

Bei der Hexenzunft hat Meik Gildner seine Frau Patricia kennengelernt, sie tanzte im Damenballett. Das Paar hat zwei Kinder. An der Fasnet trennen sich am Montag und Dienstag die Wege der Gildners: "Meine Frau geht mit den Kindern ins Narrohäs", dennoch sei die ganze Familie durch und durch auch "verhext", sagt er.

Beruflich hat Meik Gildner nach seinem Abitur an den Zinzendorfschulen in Königsfeld und dem Studium der Medienwissenschaften bei einer Schwenninger Werbeagentur Erfahrungen gesammelt und sich vor zehn Jahren selbstständig gemacht mit einer Agentur in der Gerberstraße.

Nebenbei betreibt er eines seiner Hobbys – das Kochen – inzwischen professionell. Mit Freunden, alles gelernte Köche, gründete er das "Genussatelier" in der Marie-Curie-Straße, dessen Geschäftsführer er ist und das für Kochshows und -kurse vor allem von Firmen und Privatleuten gebucht wird. Verbleibende Freizeit verbringt er am liebsten mit seiner Familie. Deshalb liegt seine zweite große Leidenschaft derzeit brach: das Motorradfahren.

Meik Gildner setzt als neuer Hexen-Zunftmeister auf Kommunikation, intern und extern. Um den Draht zu allen Gruppierungen zu halten, wurde ein Beirat gegründet. Den Kontakt zu befreundeten Vereinen erhält nicht nur eine gute Nachbarschaft, sondern auch eine gute Zusammenarbeit wie beim Vereinsfest "9 am Münster", das vom 15. bis 17. Juli 2016 zum zweiten Mal stattfinden soll.

Mit dem Jubiläum 50 Jahre Hexenzunft 2019, der endgültigen Fertigstellung des Hexenstübles und dem mittelfristig geplanten Bau einer eigenen Halle für Umzugswagen und Equipment wird Meik Gildners Amtszeit in den nächsten Jahren gut gefüllt sein.