Peter Stehle hat dieses Schild angefertigt und macht deutlich: Von Marbach geht es hierlang nach Villingen. Foto: Bräun Foto: Schwarzwälder-Bote

Es gibt aktuell wohl noch eine Vielzahl echte "Mabemer". Peter Stehle,

Es gibt aktuell wohl noch eine Vielzahl echte "Mabemer". Peter Stehle, 69, ist einer von ihnen. Und dabei will er als solcher eigentlich gar nicht auffallen. Doch er tut ’s trotzdem, denn er ist ortsbekannt: als ehemaliger Löschmeister bei der Marbacher Freiwilligen Feuerwehr und als einstiger Judoka und schließlich auch in seinem erlernten Beruf als Fernmeldebauer bei der Deutschen Bahn.

Und weil zwischen all dem auch noch Platz ist für ein inzwischen nicht mehr ganz geheimes Hobby, nämlich das Schnitzen, kann letztendlich zu entsprechenden Zeit auch noch das Jagen dazu kommen. Also "alles zu seiner Zeit", so Peter Stehle, zu der dann auch die Fasnet gehört, zu der er, allerdings ohne sich durch Aufträge treiben zu lassen, auch schon mal die eine oder andre Narro-Scheme schnitzte.

Nicht erst seit wenigen Tagen, sondern schon seit vielen Monaten oder gar Jahren verrät die Schnitzerei "Nelkenstraße", wo Peter Stehle mit Frau, Tochter, Schwiegersohn und Enkelin wohnt, denn rund ums Haus stehen Schaf und Eichhörnchen, Adler und Igel und alles aus Holz. Kein Lindenholz, wie man glauben könnte, sondern wie’s grad kommt. Es darf auch schon mal ein "Mockel" sein. Und so wurde auch ein Stumpf des Marbacher Maibaums 2016 zur markanten Wappen-Deko an den Grenzen der Stadtbezirke gleich nach der Radweg-Unterführung der eingleisigen Linie nach Marbach und Zollhaus. Und wer dort entlang kommt, zu Fuß oder mit dem Rad, der kann kaum das neueste Holz-Schild verfehlen, das am Ortsausgang von Marbach-Nord steht. Denn dort heißt es "Latschariplatz 3,2 km". Nicht Stadtmitte Villingen, nicht Zähringer-Kreuz, nein "Latschariplatz". Weil dies nun tatsächlich ein gelungene Streich ist, will sich Peter Stehle auch ganz "schenant" nicht im Bild zu erkennen geben. Sonst wüsste man vielleicht, wer wen für einen Latschi oder Latschari hält.                                                                    (wob)

Beate Behrens, Wirtschaftsförderin der Stadt VS und für den Tourismus zuständig, will sich jetzt des Rad-Tourismuskonzepts annehmen, frei nach "Insterburg & Co." wie auch nach den "Gebrüdern Blattschuss" möchte man meinen: "Radwanderer willst du in Villingen sein, fahr’ nicht drumrum, fahr’ mittenrein". Und dazu hat sich auch der Küchenlyriker alias "Lokal Polit" ein paar Zeilen ausgedacht: "Achtung, Rad-Touristen. Der Radler fährt, so weiß man meist, wenn er in die Pedal sich schmeißt, ökologisch, wie man’s nennt und mancher sich dazu bekennt. Man radelt hin, man radelt her, man trägt am Einkauf nicht so schwer, weil Brot und Mehl und auch Salat man in den Satteltaschen hat. Auch Radler, die mit Sack und Pack, als Fremde in der Stadt es hat, die auf viel befahr’nen Wegen sich zwischendurch gerne mal verpflegen und unsere schöne Stadt besuchen, in der es sich ganz sicher lohnt, dass man auch ein, zwei Tag hier wohnt. Doch was machte einst die Stadt, die doch wohl viel zu bieten hat? Bei Toren und bewehrten Mauern soll’n Radtouristen nicht drauf lauern, dass in der Stadt sie unbenommen auch am Latschari sind willkommen. Was jüngst als Streich erklungen, sind seltsame Beschilderungen: am Obren Tor, gleich links zum Bach, der hier kein Fluss, nein nur Brigach. Oder nach rechts, einfach nach Westen um Unterkirnach mal zu testen? Erst jüngst beim Caravan-Desaster, gleich neben dem St. Konrads-Pflaster, wurd’ unsere Tourismus-Frau erst auf zweiter Linie schlau. Drum ist Beate angeraten, vermeide weit’re solcher Taten. Und man gebe ihr den Rat: Radel auch mal um die Stadt! Um schließlich möglichst zu vermeiden, dass Radtouristen hier nicht bleiben. Um zu verhindern alte Sünden, damit Radler auch die City finden.                                             (wob)