Die Siebtklässler des Gymnasiums am Romäusring freuen sich, dass sie durch eine Spende von Michael Veit neue Sportgeräte bekommen. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Er hat das Zeug zum Star, der Zappel-Weihnachtsmann von Villingen, doch

Er hat das Zeug zum Star, der Zappel-Weihnachtsmann von Villingen, doch seine Tage sind gezählt. Vor einem Café in der Oberen Straße hält er noch wacker die Stellung und entlockt selbst jenen, die Weihnachtskitsch hassen, zumindest ein Schmunzeln. Regelrecht verrückt nach ihm sind die Kinder – einmal vorbeigehen reicht in der Regel nicht aus, sie lassen sich das Schauspiel auch beim dritten oder vierten Mal nicht entgehen. Nicht auf Knopfdruck, sondern im Vorbeigehen fängt das possierliche, fast mannshohe Kerlchen an zu singen, schwingt seine stattliche Körpermitte und wünscht den Passanten klingend "a merry christmas and a happy new year". (cos)

Der 62-jährige ehemalige Aachener Gastwirt Rainer Colignon sorgte am vergangenen Donnerstagnachmittag dafür, ein einstiges Schwenninger Produkt mal wieder überregional ins Gespräch zu bringen – immerhin im ZDF. Er schleppte eine Stempeluhr der Firma Bürk samt Ablagekasten für die Stempelkarten in Horst Lichters Sendung "Bares für Rares". Gefunden hatte er die noch heute funktionsfähige Uhr vor vielen Jahren auf einem Flohmarkt. In seiner Gaststätte nutzte er sie für seine Stammgäste: Diese konnten ihren Aufenthalt mit Abstempeln perfekt dokumentieren. "Wer im Monat die meiste Zeit bei mir verbrachte, bekam einen Gutschein fürs Essen." Auch die Frauen hätten damit kontrollieren können, ob die Männer tatsächlich da waren. Nun im Ruhestand wolle er die Uhr veräußern – "ich werde auch den Großteil des Erlöses in Aachen an Kinder spenden". Experte Albert Maier erkannte schnell die Herkunft der großen Uhr im gebeizten Eichengehäuse aus den 1940er- bis 50er-Jahren: "Von einer ganz berühmten Firma, von Johannes Bürk aus Schwenningen. Diese Firma war für Zeitmessgeräte und diese Art von Uhren sehr berühmt und der einst größte Arbeitgeber der Stadt und existierte über 100 Jahre. Schwenningen war zu dieser Zeit die weltgrößte Uhrenstadt; da wurden die meisten Uhren produziert", wusste Maier. Die Preisvorstellung Colignons lag leider wesentlich höher als die Expertenschätzung. Maier sah für das gute Stück nur wenig potentielle Käufer und legte sich auf 200 bis maximal 250 Euro fest. Der ehemalige Wirt wollte eigentlich 1000 Euro dafür. Auch in der anschließenden Händlerrunde erkannten die Fachleute zwar schnell die Herkunft und Bedeutung der Stempeluhr. Das Erstgebot von 80 Euro wurde dann zwar noch kräftig übertroffen. Dennoch: Mit dem Endgebot von 200 Euro wechselte die Uhr schließlich ihren Besitzer. Lichters Sendung hat eine hohe Einschaltquote: Rund zwei Millionen Zuschauer dürften in dem Nachmittags-Sendeformat über die Firma Bürk aus Schwenningen am 22. Dezember informiert worden sein.                      (wt)

Auch für Michael Veit, Malermeister aus Königsfeld, ist Weihnachtszeit Spendenzeit. Entgegen vieler anderer Sponsoren, die sich dankenswerterweise um benachteiligte Menschen kümmern, möchte Michael Veit dafür sorgen, dass eine Benachteiligung gar nicht erst entsteht. Tief hat er deshalb für das Sportprofil des Villinger Gymnasiums am Romäusring in die Tasche gegriffen. "Sport ist gut für die soziale, geistige und gesundheitliche Entwicklung der Kinder", ist Veit überzeugt. Tobias Hummler, Abteilungsleiter Sport, und Armin Stoll konnten für die Schüler aufgrund der Spende ein hallenlanges Volleyballnetz, Hockeyschläger und -tore, Trampoline und vieles mehr anschaffen. Darüber freuten sich die Siebtklässler des GaR, darunter auch der Sohn von Veits Lebensgefährtin Britta Hildbrand                                                       (bn).