Marco Pereira Foto: Trenkle Foto: Schwarzwälder-Bote

In gewohnt witziger Manier begrüßte Anselm Säger in seiner neuen Rolle

In gewohnt witziger Manier begrüßte Anselm Säger in seiner neuen Rolle als Zunftmeister der Historischen Narrozunft Vilingen zusammen mit dem zweiten Zunftmeister Hans-Jörg Voggenreiter die Besucher des Zunftballs. Nachdem sie einige Ehrengäste mit dem Zusatz "mit Gattin" willkommen geheißen hatten, stutzten die Zuschauer, als es bei Dekan Josef Fischer und bei Altdekan Kurt Müller plötzlich "ohne Gattin" hieß. Und für ihren Kollegen von der evangelischen Kirche hatten die beiden eine besondere Überraschung parat: Dekan Wolfgang Rüther-Ebel empfingen sie als 4444. Mitglied der Narrozunft mit einer Runde Schnaps. (maz)

Seine liebe Mühe hat Günther Reichenberger , genügend Zeit zum Einstudieren der Musiknummern für den Glonki-Obed zu finden. Der Glonkivatter ist so oft für den Verein unterwegs, dass er bei den Proben des Fanfarenzugs durch Abwesenheit glänzt. "Es war einfach immer was anderes", stellt er fest und gibt zu, dass sein Ansatz fürs Parforcehorn und die Fanfare kaum mehr vorhanden ist. "Da muss ich wohl noch kräftig üben und meine Stückle spielen", zeigt er den Willen zur Besserung und ist durchaus optimistisch, den Ton bis am Freitag zu treffen. Die Besucher merken es sicher, ob er im Einklang mit seinem Fanfarenzug auftritt. (maz)

Unter dem Titel "Leben und Kleben lassen" besingt Gitarrist und Sänger Marco Pereira sein einstiges Leben in einer Männer-WG. Wie in Wohngemeinschaften oft typisch, sehen deren Bewohner die Verantwortung für so manches jeweils bei den Anderen. Was da herumliegt und irgendwo klebt geht nur die Kollegen etwas an. Dass in der konkreten WG das Duschgel dort auch als Geschirrspülmittel diente, gehört zu den harmlosen Beobachtungen. Ebenso auch, dass der Kühlschrank oft als Geschirrschrank genutzt wurde. Offenbar entstanden wahre Freundschaften zu Bergen von herumstehenden Töpfen. Keiner räumte sie wieder ein. Hygienisch äußerst kritisch muss man hingegen das im Lied thematisierte Wettrennen zwischen Käse und Wurst in Sachen Schimmelbildung sehen. Der gebürtige Oberwolfacher mit portugiesischen Wurzeln trat gemeinsam mit dem in Hausach geborenen Schriftsteller José F.A. Oliver in Härings Kulturcafé in Schwenningen (wir berichteten) auf. Dessen Eltern stammen aus Andalusien. Oliver ging in seinem Auftritt äußerst lyrisch auf die sprachliche Integration von Gastarbeiterkindern ein: "La Luna" hieß der Mond oberhalb des Hauses bei uns auf Spanisch im ersten Stock. Im anderen war er "der Mond". Es bedurfte nur einem Stockwerk, um dem Mond das Geschlecht zu wechseln. Wie gut Integration funktionieren kann, zeigt sich bei dem vielfach mit Literaturpreisen ausgezeichneten Schriftsteller: Er ist Vizenarrenvater der Narrenzunft Hausach. (wt)

Manfred Hils ist ein Phänomen. Er war sage und schreibe 40 Jahre lang Vorsitzender des Radsportclubs Schwenningen. Jetzt hat der 78-Jährige den Rückzug angetreten und Platz gemacht für seinen jüngeren Nachfolger Thomas Pfister. Auf das Altenteil will er sich aber noch lange nicht begeben. Zum einen ist er noch im gleichnamigen Autohaus seines Bruders Helmut in der Villinger Straße tätig, zum anderen wird er es sich nicht nehmen lassen, seinen Nachfolger in die Geheimnisse der Vereinsführung einzuweihen. 1953 trat der junge Manfred Hils dem Verein als aktiver Straßenfahrer bei, wurde Württembergischer Meister sowohl bei der Jugend als auch bei den Junioren und gewann seinerzeit namhafte Rennen. "Eine schöne Zeit", erinnert er sich gerne, auch wenn die jungen Fahrer damals auf sich gestellt und alleine zu den Kriterien anreisen mussten. Manfred Hils war schon bald als Beisitzer im Ehrenamt aktiv, hat sich stets eingebracht und geholfen, wo Not am Mann war. Die ersten vom Verein ausgerichteten Kriterien, zum Beispiel rund um das Mauthe-Areal und später am Flugplatz, sind ihm noch gut in Erinnerung. Als sein Vorgänger Otto Mehne erkrankte, fiel der Blick aller sogleich auf Hils und er wurde 1977 zum Vorsitzenden gewählt. "Das habe ich nie bereut", sagt er im Rückblick. Jetzt freut er sich dennoch auf die gewonnene Freizeit, die er zusammen mit seiner Frau und viel auf dem Fahrrad verbringen will.  (bn)