Eric Nikodym Foto: Trenkle Foto: Schwarzwälder-Bote

Sehr zufrieden mit der Umsetzung seiner darstellerischen Konzeption von "Woyzeck" ist

Sehr zufrieden mit der Umsetzung seiner darstellerischen Konzeption von "Woyzeck" ist Regisseur Eric Nikodym vom Badischen Staatstheater Karlsruhe. Ein halbes Jahr probte er mit einem Laienensemble Villingen-Schwenningens für eine szenische Lesung in der Städtischen Galerie Lovis-Kabinett in Schwenningen. Zweimal am vergangenen Wochenende war es soweit. Das 180 Jahre alte Dramenfragment von Georg Büchner um den immer wieder und immer mehr gedemütigten Soldaten Woyzeck wurde inmitten vieler Zuschauer an vielen Stellen in der Galerie innerhalb kleiner Szenen vorgetragen. Geprobt wurde zuvor mit dem künstlerischen Produktionsleiter des Staatstheaters im Saal des Schwenninger Rathauses teils sogar ganze Wochenenden lang. Die 14 Laiendarsteller ohne Bühnenerfahrung und teilweise mit Migrationshintergrund entwickelten eine immer größer werdende Ausdruckskraft. Ähnlich Nikodym begeistert war auch Galerieleiter Wendelin Renn: "ein Quantensprung." In ihrer Expression dagegen immer gleich gut und sehenswert sind die sechs Pastelle des Kirchner-Schülers Werner Gotheim aus den Jahren 1918/19. Sie hängen in der aktuellen Ausstellung "70 Jahre Lovis-Presse Schwenningen 1947/49" und stellen nach Renn "die erste Auseinandersetzung mit dem Woyzeck-Fragment überhaupt in der Bildenden Kunst" dar.          (wt)

Hermann Fischer hat Recht! Der Narrenbaum auf dem Latschari- pardon, Marktplatz Villingens ist in der Tat keine Neuigkeit für die Stadtmauern, wie anlässlich des Zähringer Narrentreffens fälschlicherweise berichtet wurde. Schwarzwälder Bote-Leser Hermann Fischer stellt in einer E-Mail dankenswerterweise richtig: Im Februar 2007 feierte die Historische Narrozunft Villingen das 125-jährige Bestehen des Fastnachtsvereins und ließ – damals allerdings von den "Tännlelupfern" der Schwenninger Narrenzunft – einen Narrenbaum vor dem Franziskaner aufstellen. Das heißt, der Baum an sich ist für die Stadtmauern nichts Neues, wohl aber die Aufsteller. Beim Zähringer Narrentreffen war das Baumstellerteam der Schwenninger Ziegelbuben erstmals in Villingen am Werk – "un des isch d’Woret".                        (bn)

Auch eine gute Erklärung, um sich in Sachen Faltenbildung und weiteren Vorboten des Alters doch etwas jünger zu fühlen: "Es waren nicht die Jahre, die gingen völlig spurlos an mir vorüber", meint die 68-jährige Kabarettistin Myrtil Haefs, "es waren die Wochenenden". Die Freiburgerin kokettierte bei ihrem Auftritt in Härings Kulturcafé in Schwenningen mit dem Titel "Der Lack ist ab" nicht schlecht mit ihrem Alter. "Nichts ist geliftet, nichts geschönt – alles nur geföhnt." Die Haut, sie wird welk und es kracht im Gebälk, stellt sie fest, und trotzdem: "Bis auf einige Botox-Aufgeblasene ist meine Generation doch eigentlich noch ganz fit." Mit für das Selbstbewusstsein der Ende der 40er-Jahre Geborenen zeichnet ihre Mutter verantwortlich: "Lern’ was Anständiges", schrieb sie der jungen Mytil ins Stammbuch, "damit du deinen Mann auch durchbringen kannst". Ohne Seitenhiebe auf die Männer kam ihr Programm nicht aus. Heute lebt die ehemalige deutsche Meisterin und weltweit Dritte im Rollschuhtanz ohne Mann – "alleine ist man schließlich in bester Gesellschaft."                                                               (wt)

Für die trockene Materie ging es bei der Verabschiedung des Haushaltsplans im Gemeinderat doch recht unterhaltsam zu. Da verpackte der SPD-Fraktionsvorsitzende Edgar Schurr nicht nur sein Unverständnis über die Sanierung der Waldstaße in ironische Zeilen, sondern hatte auch mit seiner Beurteilung des neuen Amts für Jugend, Bildung, Integration und Sport die Lacher auf seiner Seite. Es spiele eine gewichtige Rolle, und das nicht nur wegen der Statur von dessen Leiter Stefan Assfalg , meinte Schurr mit einem Schmunzeln. Er dürfe sich eine solche Bemerkung leisten, habe er doch eine ganz ähnliche Figur. Eines sollten sich einige Gemeinderäte für die Zukunft allerdings hinter die Ohren schreiben: Wenn sie schon die Ansiedlung von Firmen über den grünen Klee loben, sollten sie zumindestens deren Namen beherrschen. Ob MS Gear oder ISM Gear, da waren so einige Varianten für eines der führenden Unternehmen der Zahnrad- und Getriebetechnik im Spiel, das immer noch IMS Gear heißt. (maz)