Maria Hanßmann (von links), Mechtild Wohnhaas-Ziegler, Maria Noce, Brigitte Halder und Margarete Helbig kennen sich mit dem Tod aus und halten Hospize für wichtig. Foto: Mieg Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Morgen ist Welthospiztag / Förderverein beteiligt sich mit einem Infostand auf dem Wochenmarkt

VS-Schwenningen. Morgen findet der diesjährige Welthospiztag statt. Der Hospiz Förderverein VS beteiligt sich deshalb mit einem Infostand auf dem Wochenmarkt in Schwenningen.

Das diesjährige Motto lautet: Hospiz- und Palliativversorgung stärken, ausbauen, vernetzen. "Denn nur mit einem gut ausgebauten Angebot können wir glaubhaft machen, dass wir am Lebensende für alle Menschen da sind, die uns brauchen, unabhängig von Krankheit, Wohnort und Geldbeutel", so wirbt der Deutsche Hospiz- und Palliativ Verband.

Die Koordinierungsstelle des Fördervereins VS in der Albert-Schweitzer-Straße unterstützt seit 2008 die Hospizarbeit im Schwarzwald-Baar Kreis. Verantwortlich dafür sind die Koordinatorinnen Brigitte Halder, Margarete Helbig und Vanessa Noce.

Eine sehr große Rolle spiele, dass man sich Zeit für die betroffenen Menschen nehme, um eine individuelle Versorgung zu gewährleisten und persönliche Vorstellungen zu erfüllen. Denn die wenigsten Menschen sterben bisher dort, wo sie es wollen. Nach einer Erhebung der Bertelsmann-Stiftung für den Faktencheck Gesundheit 2014 wollen 76 Prozent am liebsten zu Hause sterben, zehn Prozent in einem Hospiz, sechs Prozent im Krankenhaus und nur zwei Prozent im Alten- und Pflegeheim. Die Wirklichkeit ist eine andere. 31 Prozent sterben in Pflegeheimen, 46 Prozent im Krankenhaus, 20 Prozent zu Hause und nur drei Prozent in einem Hospiz.

"Wie wichtig unsere Arbeit ist, sieht man an den Zahlen. Die Betroffenen brauchen Hilfe und Beratung, um in dieser medizinischen-pflegerischen Vielfalt die richtige Entscheidung für sich zu treffen. Denn hinter jeder Tür steckt eine andere Welt, ein anderes Leben", so Halder.

Diese Vielfalt macht auch bei der Trauer nicht halt. Margarete Helbig, Koordinatorin und Leiterin des Café Lebensblick, organisiert Treffen für trauernde Angehörige. Helbig ist Krankenschwester und hat einige Jahre im Hospiz Via Luce gearbeitet. Sie kennt viele Facetten des Sterbens und der Trauerverarbeitung. Auch wenn jeder unterschiedlich mit seiner veränderten Lebenssituation umgeht, weiß er sich doch von den anderen verstanden.

Meist würde von Trauernden erwartet, sich so schnell wie möglich wieder der Zukunft zuzuwenden und die Trauerzeit abzuschließen. Aber auch Menschen, deren Angehörige schon länger verstorben sind, leiden oft sehr unter ihrer Situation und nutzen das Angebot gerne, weiß Helbig. "Für viele ist das Café Lebensblick ein Raum, wo sie sich öffnen können und akzeptiert wissen." Jeden ersten Mittwoch im Monat treffen sich auch trauernde Angehörige im Virchowweg, um sich abzulenken oder einfach offen über ihre Gefühle sprechen zu können.

Weitere Informationen: www.hospiz-via-luce.de