Tolga Uyar (von links), Enes Ucar, Vormieter Hakan Özal, Leonid Podschiwalow und Yüksel Avci erheben Vorwürfe gegen den Besitzer des Gambrinus-Lokals. Vieles sei schon bei der Übernahme der Shisha-Bar kaputt gewesen. Foto: Eich

Vormieter erhebt Vorwürfe gegen Besitzer: "Es gab Ungeziefer und Ratten." Räumlichkeiten sollen schon Mängel gehabt haben.

Villingen-Schwenningen - Nach dem Vandalismus im Gambrinus-Lokal in Villingen erhebt nun der ehemalige Mieter Vorwürfe gegen den Besitzer des baufälligen Gebäudes.

Mietschulden, Vandalismus und absolut verdreckte Räumlichkeiten: Die Anschuldigungen gegen über Hakan Özal wogen schwer. Der ehemaliger Betreiber der Shisha-Bar "Beirut" geht nun jedoch zum Gegenangriff über und erklärt: "Als ich das Lokal übernommen habe, war schon alles kaputt."

Zusammen mit seinen Mitarbeitern und Freunden will Özal die andere Seite der Geschichte beleuchten und beschreibt die Zustände, als er im Sommer 2013 die dort ansässige Shisha-Bar übernehmen wollte. "Die Küche war kaputt, die Heizung ging nicht, die Fenster waren kaputt und im Kamin war eine zentimeterdicke Fettschicht", so Özal und sein Geschäftspartner Leonid Podschiwalow. Auf die Vorwürfe habe Özal den Besitzer Hans Reiser gar nicht ansprechen können, "der war bei der Schlüsselübergabe gar nicht dabei und hatte sowieso nie Zeit für unsere Anliegen." Auch gewarnt habe man ihn nie vor dem Zustand.

Doch es soll noch schlimmer gekommen sein: Laut dem Bar-Besitzer begannen wenige Wochen darauf die Probleme mit Ungeziefer und Krankheitserregern, selbst Ratten seien durch das Haus gelaufen. "In unserer Wohnung sind die Zustände auch nicht besser", so der junge Unternehmer. Er habe schließlich über 40 000 Euro in das Lokal reingesteckt und dadurch auch dank der Hilfe von Freunden und Familie viele Schäden reparieren können, "selbst die Decke haben wir verputzt." Besitzer Hans Reiser hingegen sieht die Vorwürfe als "Blödsinn" an. Özal habe sich nie über die Zustände beklagt, "ich habe auch vorher gesagt, dass ich an dem Haus keine Renovierung in Angriff nehmen werde", erklärt der Besitzer.

Die unhaltbaren Zustände an dem altehrwürdigen Haus in der Oberen Straße wurden schießlich ein Fall für den Anwalt: "Es hat sich einfach nichts getan, deshalb haben wir ab Dezember nach Absprache mit einem Anwalt keine Miete mehr überwiesen", so Özal. Die Folge: Rund 26 000 Euro an "Mietminderungen" seien seit dem laut seinen Angaben zusammen gekommen.

Und wie kam der Zustand bei der Übergabe zustande? "Wir haben das Lokal so zurückgegeben, wie wir es bekommen hatten", erklärt er. Am Samstag vor der Schlüsselübergabe habe noch eine Party stattgefunden, "das haben wir dann halt nicht aufgeräumt". Die Zeichnungen an den Wänden seien zum Teil schon vorher gewesen, aber auch hier gibt Özal zu, "dass wir da mit Freunden noch rumgeschmiert haben".

Nichts desto trotz will der junge Mann seine Shishabar in einer andere Lokalität wieder aufbauen – natürlich mit seinen Freunden und bisherigen Mitarbeitern zusammen.