Ein ganz besonders beeindruckendes Bild bot sich am Sonntag beim Fest-Gottesdienst rund um das Villinger Münster. Foto: Heinig

Jubiläumsfest trifft in Herz: Historische Bürgerwehr, Trachtengruppe und Grenadiere machen Historie erlebbar.

VS-Villingen - "Ist das nicht ein Traum?" Landeskommandant Oberst Hajo Böhm von der Historischen Bürgerwehr und Trachtengruppe Villingen griff sich am Wochenende angesichts der Pracht von Bürgerwehren, Milizen, Stadtgarden und Trachtenträgern immer wieder ans Herz.

Historische Uniformen von 1700 bis 1850 tauchten beim Landestreffen für Baden-Südhessen, zu dem auch Bürgerwehren und Milizen aus Württemberg-Hohenzollern gekommen waren, die Stadt in bunte Farben und begeisterten die vielen Bürger, die sich von der Lebendigkeit heimatlichen Brauchtums angesprochen fühlten.

Ehre im Fackelschein

Unter der Schirmherrschaft seiner Königlichen Hoheit Max Markgraf von Baden und Landrat Sven Hinterseh beteiligten sich rund 1200 Bürgersoldaten und Trachtenträger aus nah und fern an einer gelungenen und mit allseitigem Lob bedachten Veranstaltung. Der erste Höhepunkt war am Samstagabend der Große Zapfenstreich auf dem Gelände der einstigen Alten Tonhalle gegenüber der Neuen  Tonhalle.

Angeführt von der im Fackelschein getauchten Stadt- und Bürgerwehrmusik marschierten die Formationen der befreundeten Wehren und deren Musikkapellen ein und nahmen Aufstellung zu Ehren des Markgrafen, der die feierliche Zeremonie an der Seite von Innenminister Thomas Strobl auf der Ehrentribüne verfolgte. Kurios: Genau als der leitende Offizier, Oberst Hajo Böhm, die Spielfolge mit Gebet zum Großen Zapfenstreich ankündigte, begann es zu regnen.

Doch die Wolken waren gnädig und der Zapfenstreich konnte, verfolgt von Hunderten unempfindlichen Zuschauern, wie geplant ausgeführt werden.

Ein Feldgottesdienst

Am Sonntagmorgen strahlte dafür die Sonne zum ökumenischen Feldgottesdienst auf dem Münsterplatz. Im Beisein der Bürgersoldaten aller Wehren und Milizen sowie einer großen Anzahl ziviler Besucher zelebrierten die Dekane Josef Fischer und Wolfgang Rüter-Ebel einen Gottesdienst, in dem es um Freiheit, Gerechtigkeit und die Würde des Menschen ging, um verantwortungsvolles und kameradschaftliches Handeln sowie um das wohlwollende Interesse am Fremden.

Höhepunkt und Abschluss des vielgepriesenen und von etlichen befreundeten Vereinen mitgestalteten Bürgerfestes war am Sonntagnachmittag bei bestem Wetter der Festumzug aller beteiligten Gruppen. Mit dabei auch das Historische Grenadiercorps mit seinen Gästen. Das bunte Bild ließ die Herzen der Zuschauer an den Straßenrändern des Zähringerkreuzes hüpfen – die Stimmung hätte besser nicht sein können.