Wenn Deutschland-Spiel erst um 22 Uhr angepfiffen wird: Unterricht wird nicht generell verschoben.
Villingen-Schwenningen - Erst um 22 Uhr wird Deutschland am Montag das Achtelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft gegen Algerien gespielt. Doch trotz der späten Uhrzeit wird es keine generelle Unterrichtsverlegung geben.
"Wir haben uns auf eine individuelle Lösung geeinigt", erklärt Manfred Koschek, geschäftsführender Schulleiter der allgemeinbildenden. Gymnasien gegenüber dem Schwarzwälder Boten. Das heißt konkret: Koschek, Rektor am Deutenberg-Gymnasium hat sich telefonisch mit seinen Kollegen abgesprochen und plädiert dafür, dass Klassenarbeiten, die am Dienstag in der ersten Stunden hätten stattfinden sollen, eventuell verlegt werden.
"Wir schaffen es aber nicht eine generelle Unterrichtsverlegung für alle Schulen zu erreichen", erklärt er. Das hat natürlich unter anderem mit den Buszeiten zu tun. "Allein für unsere 900 Schüler am Deutenberg ist es faktisch nicht möglich, da zur zweiten oder dritten Stunde eventuell kein Bus fährt", so der Rektor weiter.
Seine Absprache hat er dabei auch mit Rainer Beha, geschäftsführender Schulleiter aller übrigen Schulen, getroffen: "Wir waren uns dabei einig, dass wir lediglich Empfehlungen aussprechen."
Manfred Koschek gibt aber noch etwas zu bedenken. "Wir haben hier in unserer Stadt rund 30 Nationen – was ist mit den französischen Schülern, wenn deren Nationalmannschaft erst so spät spielt?"
Für den Rektor ist es daher wichtig, dass bei den Spielen der deutschen Mannschaft nicht "nach dem Gießkannenprinzip" gehandelt wird. Die indivuelle Lösung heißt für ihn daher auch: Wenn mehrere Mitschüler einer Nation aufgrund des Länderspiels erst spät ins Bett kommen, sollten die Klassenlehrer auch in diesem Fall entscheiden, ob man eventuell erst zur zweiten oder dritten Stunde anfängt.
Manfred Koschek hat seine Kollegen bereits gestern nach dem Einzug in das Achtelfinale auf die indivuelle Möglichkeit aufmerksam gemacht und wird dies auch am Montag in der großen Pause nochmals tun.
