Diese Hündin wurde schwerkrank in Schwenningen ausgesetzt. Foto: Tierrettung Südbaden Foto: Schwarzwälder-Bote

Tierschutz: Schwerkranke Hündin in Körbchen an der Erddeponie abgelegt / Tierrettung LV Südbaden sucht nach Hinweisen

VS-Schwenningen. Ein Team der Tierrettung LV Südbaden hat am Dienstag eine ausgesetzte, schwerkranke Hündin in Schwenningen an der Weilersbacherstraße eingesammelt. Doch für das Tier kam jede Hilfe zu spät, sodass die Mitarbeiter der Tierklinik den Vierbeiner nur noch von seinem Leiden erlösen konnten.

Denn der "schwerverletzte Hund", wie es im eingegangenen Notruf hieß, war beim Eintreffen des Rettungsteams nicht verletzt, sondern in einem äußerst verwahrlosten Zustand. "Es handelte sich um einen schweren Fall von Vernachlässigung", teilte die Tierrettung mit.

Die Hündin, die dort von einer Joggerin gefunden wurde, sei dort mitsamt ihrem Körbchen in einem katastrophalen Zustand zum Sterben zurück gelassen worden. "Das Fell war völlig verfilzt, die Augen verklebt und vereitert und am Bauch der kleinen Hündin prangte ein Tumor von der Größe eines kleinen Handballs", beschrieb die Tierrettung. Die Hündin sei so entkräftet und unterernährt gewesen, dass sie nicht einmal mehr hatte aufstehen können, geschweige denn noch den Kopf anheben. Deshalb brachte das Rettungsteam die Hundedame in die Tierklinik, wo sie nochmals eingehend untersucht worden sei. "Die Mitarbeiter der Tierklinik waren gleichermaßen schockiert über den Zustand des Hundes", heißt es weiter, und zudem wurde noch während der Untersuchung eine Vereiterung der Gebärmutter diagnostiziert. Der Zustand der Hündin habe keinen anderen Ausweg zugelassen, als das Tier von seinem Leiden zu erlösen.

Allerdings sind die Verantwortlichen der Tierrettung überzeugt: "Diese traurige Geschichte hätte nicht dieses Ende nehmen müssen." Nämlich dann, wenn die Besitzer dieses Tieres ihrer Fürsorgepflicht nachgekommen und sich rechtzeitig Hilfe gesucht hätten. Dieser kleine Hund wurde, und das haben Nachforschungen der Tierrettung bisher ergeben, wohl aus Spanien hier nach Deutschland gebracht. "Aus einem Land, in dem es Hunden oft schlecht geht, wurde das Tier hergebracht, um hier behütet und geliebt leben zu können. Leider war ihm dieses Leben wohl nicht vergönnt."

Weil die Beisitzer beschlossen hätten, ein Lebewesen nicht zu schützen, sondern wie Müll zu entsorgen, als die Situation schwierig wurde und anfing, Geld zu kosten. "Weil ihre Besitzer nicht die Courage besaßen sich Hilfe zu suchen."

Es sind Vorwürfe, die aus enttäuschten, ja sicherlich auch wütenden Helfern sprechen, die in diesem Fall eben nicht mehr helfen konnten. Um die Besitzer ausfindig machen zu können, bittet die Tierrettung LV Südbaden um "jeden brauchbaren Hinweis", der dazu beitragen kann, diese Menschen zu finden. Sie ist telefonisch erreichbar unter 07732/94 11 64.