Kommunales: Abteilungskommandant liefert sich mit Bürgermeister Bührer einen Wortwechsel

VS-Weilersbach (spr). Gleich eine Vielzahl von Wünschen und Anregungen prasselten auf Baubürgermeister Detlev Bührer ein, der an der Sitzung des Ortschaftsrates in Weilersbach teilnahm.

Bührer hörte sich die Wünsche freundlich an, versprühte aber nicht eben Aufbruchstimmung und Zuversicht, sondern machte sehr deutlich, dass die Wünsche des kleinen Stadtbezirks in absehbarer Zeit nicht erfüllt werden.

Kreisel in der Ortsdurchfahrt? Da sollte doch erstmal eine Verkehrszählung stattfinden, damit man auf Basis konkreter Zahlen diskutiert.

Kunstrasenplatz für den FC? Undenkbar, sei deshalb sofort aus der Finanzplanung herausgenommen worden.

Neues Feuerwehrgerätehaus? Da werde es eine Gesamtkonzeption für alle Stadtbezirke geben. "Klar ist aber, dass wir nicht in jedem kleinem Bezirk ein neues Feuerwehrhaus bauen werden."

Während den Ortschaftsräten klar ist, dass man bei Kreisel und Kunstrasen noch sehr dicke Bretter bohren muss, und auch die von Ortsvorsteherin Silke Lorke angeschnittenen Themen seniorengerechtes Wohnen und neues Baugebiet zumindest nicht zeitnah in den Fokus rücken, wurde das Thema Feuerwehr doch nachdrücklich vertreten. Nicht zuletzt, weil mit Roland Schuler der Abteilungskommandant im Rat sitzt – und Schuler hatte sich vorbereitet.

"Derzeitige Situation ist unhaltbar"

Eine Ausführung als Industriebau mit vier Stellplätzen und Sozialräumen würde 1,3 Millionen Euro kosten. Abzüglich Zuschüssen und der Mittel aus dem Ortsbudget würden die Kosten für die Stadt nurmehr sechsstellig sein.

Die derzeitige Situation sei unhaltbar, man werde seit Jahren vertröstet. "Das kann nicht der Anspruch der Stadt sein, das jetzige Niveau ihren ehrenamtlichen Bürgern zu bieten", appellierte Schuler. "Haben Sie denn überhaupt vier Fahrzeuge zum Einstellen", wollte Bührer wissen, um sich mit einem klaren "natürlich" belehren zu lassen. "Haben Sie denn ein Grundstück?" wollte der Bürgermeister als nächstes wissen. "Natürlich" lautete die Antwort, und das ist sogar schon im städtischen Besitz.

"Wir haben sogar schon einen Spaten für den Spatenstich", merkte Wolfgang Butschle mit einer gepflegten Portion Sarkasmus angesichts der jahrelangen Verzögerungstaktik der Stadt an.

Bürgermeister Bührer vermied jeden Anschein, etwas zuzusagen und verwies Schuler an die Planer, die das Gesamtkonzept erstellen. Mit denen sei er ohnehin in Kontakt, es habe ja eine akkurate Bestandsaufnahe der Defizite vor Ort gegeben.