Das IHK-Präsidium tagte in Rottweil (von links): IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez, IHK-Vizepräsident Hans-Rüdiger Schewe, Norbert Dicks ( Mahle GmbH), IHK-Präsident Dieter Teufel, Landrat Wolf-Rüdiger Michel sowie die IHK-Vizepräsidenten Bettina Schuler-Kargoll und Hanns-Peter Knaebel. Foto: IHK

IHK: Fehlende Qualifikationen bei Asylbewerbern problematisch. Arbeitsagentur: Zunächst kein Reservoir für Fachkräfte.

Kreis Rottweil - Im Hinblick auf die Landtagswahl in Baden-Württemberg am 13. März 2016 beschloss die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg bei ihrer Herbstsitzung in der Firma Mahle GmbH in Rottweil eine Resolution zur Zukunft des ländlichen Raums.

Die Resolution ist Teil der wirtschaftspolitischen Positionen, die die IHK zur Landtagswahl herausgibt. "Ländliche Regionen in Baden-Württemberg profitieren von guten wirtschaftlichen Entwicklungen in der Vergangenheit. Wettbewerbsfähige, mittelständisch geprägte Cluster-Strukturen, hohe Bildung, vitale Kommunen und heimatverbundene Einwohner bilden eine europaweit einzigartige Substanz.

Aber Abwanderung, Überalterung und deren Folgen könnten die ländlichen Regionen bald aus dem Gleichgewicht bringen", sagt IHK-Präsident Dieter Teufel. "Wir möchten, dass die Landesregierung, begleitet von Wirtschaft und Spitzenverbänden, ein neues Bewusstsein für die ländlichen Regionen bewusst initiiert. Die Regionen ihrerseits sollen Strategien zur Erhaltung und ständigen Weiterentwicklung ihrer besonderen Stärken entwickeln. Dabei soll das Land fortschrittliche interkommunale und ressortübergreifende Konzepte unterstützen und Leistungen passgenau auf die einzelnen Regionsstärken ausrichten", betont Teufel. Generell, aber auch angesichts der notwendigen Qualifizierung der in den Arbeitsmarkt zu integrierenden Flüchtlinge komme der Aus- und Weiterbildung in der Region eine besondere Bedeutung zu. IHK-Geschäftsbereichsleiterin Martina Furtwängler verweist dazu auf Seminare und Lehrgänge über ein Programm des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des baden-württembergischen Finanz- und Wirtschaftsministeriums.

Hölderle rückt für Bosse nach

"Die Wirtschaft spielt bei der Integration von Flüchtlingen in der Region eine wichtige Rolle", so Petra Hein, Koordinatorin für die Asylbewerber bei der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen in einem Gastreferat. Problematisch seien derzeit die fehlenden Deutschkenntnisse und die vielfach nicht vorhandenen Fachqualifikationen der bislang rund 4000 Flüchtlinge in der Region. "Die Agentur für Arbeit sowie die Jobcenter Schwarzwald-Baar-Kreis und Landkreis Rottweil bieten den regionalen Unternehmen eine breite Unterstützung an, beispielsweise beim Heranführen junger Flüchtlinge in ein Ausbildungsverhältnis oder durch Zuschüsse zum Arbeitsentgelt", so Hein. Als sehr ernüchternd wurde allerdings die Feststellung aufgenommen, dass dem allgemein bekannten Fachkräftemangel kurzfristig aus dem Reservoir der Flüchtlinge kaum begegnet werden kann.

Für den plötzlich verstorbenen Rüdiger Bosse ist Ingrid Hölderle in die Vollversammlung nachgerückt. Die Unternehmerin ist Inhaberin des Gasthofs zum Kuhstall in Bräunlingen-Döggingen und war bereits Mitglied des Gremiums. Sie vertritt in der Vollversammlung die regionale Wahlgruppe Dienstleistungen/Gastronomie.

Im vorgesehenen Zeitrahmen befinden sich die Planungen zum gemeinsamen Neubau der IHK und der IHK Akademie im Zentralbereich von Villingen-Schwenningen.

Neubau-Projekt im Zeitplan

Die Vollversammlung beschloss als nächsten Schritt, einen Projektsteuerer zur Sicherstellung des Planzieles einzusetzen. Der Projektsteuerer ist unter anderem verantwortlich für die Koordination des Gesamtprojektes und die laufende Projektabwicklung sowie für das Aufstellen und Überwachen von Organisations-, Termin- und Zahlungsplänen.