Die "Helfer-vor-Ort" von Herzogenweiler, Pfaffenweiler und Tannheim brachten sich bei der Feuerwehrübung in Herzogenweiler mit ein. Das DRK Tannheim ist seit vielen Jahren bei Übungen der Feuerwehr in Herzogenweiler regelmäßig mit dabei. Foto: Zimmermann Foto: Schwarzwälder-Bote

Übung: Schwierigkeiten am Beispiel Tannheim / Helfer proben in Herzogenweiler

Von Willi Zimmermann

VS-Herzogenweiler/Pfaffenweiler/Tannheim. Feuerwehr und Helfer-vor-Ort vom Deutschen Roten Kreuz sind in Herzogenweiler gut miteinander vertaktet.

Bei der Herbsthauptprobe der Feuerwehr wurde dieses Rettungssystem erstmals der zahlreich anwesenden Bevölkerung vor Augen geführt. Rettungskräften sitze stets der Faktor Zeit im Genick, machte Abteilungskommandant Herbert Lienhard deutlich. Ob bei häuslichen Unfällen, im Straßenverkehr oder bei akuten gesundheitlichen Beeinträchtigungen – Rettungskräfte haben im ländlichen Raum relativ große Anfahrtswege. Bis diese angefahren sind, haben die Helfer vor Ort Erste Hilfe geleistet.

In Pfaffenweiler auchin Feuerwehr aktiv

In Pfaffenweiler sind die derzeitigen Helfer-vor-Ort gleichzeitig in der Feuerwehr aktiv, in Herzogenweiler ist es Gesamtkommandant Markus Heinzelmann.

In Herzogenweiler wird bei einem gemeldeten Einsatz auch ein Feuerwehrmann mit dem Mannschaftstransportwagen ausrücken, denn dort ist der Notfallrucksack für die Ersthelfer untergebracht sowie eine Sauerstoffunterstützung für die Patienten. Der gemeinsame Notruf für Helfer-vor-Ort und die Feuerwehr ist 112.

Bei der Feuerwehrübung in Herzogenweiler wurde angenommen, dass sich im Altbau des Anwesens Meder beim Kühlhaus der Kachelofen überhitzt hat und einen Brand auslöste. Im Haus anwesende Personen befanden sich im Obergeschoss, denen wurden von den über Flur und Treppenhaus aufsteigenden Rauchgase der Fluchtweg abgeschnitten.

Eine sehr gut geplante und ausgeführte Standardübung, wie die Manöverbeobachter übereinstimmend feststellten. Abteilungskommandant Herbert Lienhard erläuterte den Zuschauern anschaulich und sachkundig den Verlauf der Übung.

Die Feuerwehr Pfaffenweiler unterstützte die Übung mit ihrer Drehleiter. Dass es nicht immer einfach ist, eine Drehleiter in Position zu bringen, liegt nicht so sehr daran, dass das gute Stück ein Oldtimer ist, sondern dass das Einsatzgelände im ländlichen Raum nicht immer alle Möglichkeiten zulässt. Deshalb übt man auch auswärts. Da Pfaffenweiler Stützpunkt für eine Drehleiter bleiben soll, werde man in absehbarer Zeit bei Neubeschaffungen daran denken müssen, erklärte Gesamtkommandant Heinzelmann.

Ortsvorsteher Martin Wangler aus Herzogenweiler und Ortsvorsteherin Anja Keller aus Tannheim hoben die gute überörtliche Zusammenarbeit der Wehren und des Roten Kreuzes hervor. Ein Paradebeispiel sei der Fahrzeugbrand auf der Landstraße vor einigen Tagen gewesen. Wenn sie sich für die Erneuerung und Unterhaltung der Verbindungsstraße von Herzogenweiler nach Tannheim einsetzen, dann sei es auch im Interesse von gemeindeübergreifenden kurzen Wegen im Rettungsbereich.

"Rotkreuz-Schienebesser verbinden"

Gesamtkommandant Markus Heinzelmann freute sich über die kreisübergreifende Zusammenarbeit von Feuerwehr und Rotem Kreuz. Abteilungskommandant Herbert Lienhard wünscht sich, dass die Rotkreuz-Schiene Villingen und Donaueschingen besser verbunden wird. Die Problematik erläuterte Bereitschaftsleiter Oliver Neugart vom Roten Kreuz Tannheim.

Tannheim gehörte vor der Eingemeindung nach Villingen 1972 zum Kreis Donaueschingen. Noch immer zählt das DRK Tannheim zum dortigen Kreisverband. Mit den zu Villingen gehörenden benachbarten Ortsverbänden arbeite man seit Jahrzehnten bestens zusammen, so Neugart. Ein direkter gemeinsamer Einsatz komme nur zustande, wie im Fall mit Herzogenweiler, wenn sich die Feuerwehr dafür einsetzt und sie anfordert. Ansonsten gestalte sich das Verhältnis zwischen beiden DRK-Verbänden diesbezüglich noch schwierig, weil "von oben" systematisch blockiert werde. Für Rettungsdienste dürfe es keine Grenzen geben, war nicht nur die Meinung von Herbert Lienhard, genauso wenig wie bei den Feuerwehren ein Ort sagen kann, "das ist unser Feuer" und auswärtige Helfer am liebsten fortschicken wollte.