Sie sind gespannt auf den Medienkongress (von links): Oberbürgermeister Kubon, Veranstalter Michael Hoyer, Wirtschaftsförderin Beate Behrens und der wissenschaftliche Leiter des Kongresses Ullrich Dittler. Foto: Spitz

Am 3. und 4. Apri zeigt Veranstaltung, was Facebook und Co. mit uns machen. OB Kubon will Bewusstsein wecken.

Villingen-Schwenningen - Oberbürgermeister Rupert Kubon hat seine Erfahrung mit sozialen Netzwerken gemacht – und sich nach seiner Versuchsphase prompt aus Facebook verabschiedet. "Es hat viel Zeit verschlungen, diese Art der Kommunikation ist nicht mehr leistbar", so sein Fazit. Immer komplexere Fragestellungen, auf die Schnelle von Usern gestellt, sollten immer schneller und nachvollziehbar beantwortet werden.

"Da kam dann am Dienstagabend eine Nachricht: ›Du, Oberbürgermeister, ich brauch’ ein Grundstück an der Brigach‹", erinnert sich Kubon an ein Beispiel und den Rüffel, den es vom enttäuschten Bürger nach zwei Fragen prompt gab, als seine Frage noch immer nicht umfassend beantwortet gewesen sei.

"Für die Politik wird das ein immer größeres Problem werden, wie man damit umgehen soll", meint Kubon und ist selbst nicht so ganz sicher, ob die eigene Entscheidung, sich zurückzuziehen, nun die Richtige war, schließlich führt in vielen Bereichen kein Weg mehr an sozialen Netzwerken vorbei. "Das Problem ist ungelöst", weiß er und hofft: "Vielleicht hilft ja so ein Kongress dabei."

Am 3. und 4. April nämlich findet der fünfte Medienkongress Villingen-Schwenningen in der Neuen Tonhalle unter Schirmherrschaft von OB Kubon statt und will genau das tun: Handreichungen geben, Lösungsstrategien aufzeigen im Umgang mit den neuen Medien, aber auch ein Bewusstsein dafür wecken, was sie mit den Menschen und ihrer Kommunikation tun.

Sie verändern sie radikal, davon ist der wissenschaftliche Leiter des Kongresses, Ullrich Dittler, ebenso überzeugt wie Veranstalter und Medienprofessor Michael Hoyer – und die Wirtschaftsförderin von VS, Beate Behrens weiß um die digitalen Herausforderungen, vor der auch die Unternehmen in Wirtschaft und Industrie stehen.

Kein Wunder also, dass die Revolution der Kommunikation auch Thema der zweitägigen Veranstaltung mit ihrer Vielzahl von Vorträgen und Einblicken ist – vorangestellt ist dem Programm für Fachleute aus aller Welt, die von Lehrern über Medienschaffende bis hin zu Kriminalpolizisten reichen, ein offener Abend für die Allgemeinheit unter dem Titel "Graswurzeljournalismus – das Ende der recherchierten Information?" mit Vortrag und Podiumsdiskussion am Mittwoch, 2. April, ab 20 Uhr.

Weitere Informationen:

www.medienkongress-vs.de