"Un poquito cantas" war der Titel eines unterhaltsamen Abends im Fidelisheim in Villingen. Mit Pep und Sangesfreude präsentierte sich der junge Chor "Just for femmes" unter der Leitung von Thorsten Portele. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Chor "Just for femmes" feiert Premiere beim Abend des Männergesangvereins / Auch Zumba-Tanz überrascht

Von Siegfried Kouba

VS-Villingen. "Un poquito cantas" (ein bisschen singen) prangte über einem Premieren-Abend, der vom Männergesangverein Sängerkreis Villingen (MGV) im "Fidelisheim" geboten wurde.

Zumbatänze, lateinamerikanische Gesänge, klassische Gitarrenklänge und "Tanzen zur Musik von Gipsy Kings und anderen" standen auf dem Programm. Neben heißer Musik gab es "hot" Chili con carne und deftige Salate.

Ein Höhepunkt war der Premieren-Auftritt von 24 Damen des neuen Chores "Just for femmes", der sich klanglich-programmatisch an "just for fun" anlehnt. Die Frauen verschiedener Altersgruppen haben Freude am Gesang, lieben das Gemeinschaftserlebnis und wollen sich fit halten.

Motorin ist Monika Weiglein, die als Designerin ein buntes Plakat entwarf. Nahtstelle zum MGV ist Beate Köngeter, die das große Publikum im Namen des "weiblichen Ablegers" begrüßte.

Mit sichtbarer Freude und dirigentischer Gewandtheit führte Thorsten Portele die Damen, die bereits bei "Hot Chocolate" mit ihrem pfiffig-effektvollem Auftritt einen Volltreffer landeten. Deutsch gesungen erklang danach "La Cucaracha". Die "Küchenschabe" soll auf einen verrufenen mexikanischen Revolutionär zurückgehen. Mit zwei Imitations-Gitarren wurde eine kleine Show bei "Un poquito cantas" geboten, und ein Klassiker war mit "Bésame mucho" zu hören. Nicht nur hier glänzte Lukas Schmid am Keyboard, der von Sängerin Christin Tanja Putz assistiert wurde.

Mit "Schuld war nur der Bossa Nova" weckten die peppigen Damen Schlagererinnerungen an Manuela, und viele Gäste sangen mit. Beim englisch interpretierten "Let’s get loud" riss der Keyboarder den Chor mit, der rhythmisches Temperament bewies.

Schließlich wurde konzentriert zum Mitmachen bei "Un poquito Samba" lateinamerikanische Hitze verbreitet. Der Jubel des Publikums war kaum zu bremsen, und als Dank für die verständnisvolle Arbeit erhielt Dirigent Portele eine "kulinarische Schatzkiste".

Eine weitere Premiere gab es zum Programmauftakt, als es hieß "Latin-Dance mit Michelle. Zu verschiedenen Hits mit differenzierter Rhythmik boten sieben Frauen und zwei Männer engagierten "Zumba"-Tanz in reichhaltiger, sportlicher Choreografie. Schon bei den ersten Takten war das Publikum dabei, Chordamen tanzten mit, und letztlich wollten die Zugaberufe und Jubelpfiffe nicht verstummen.

In das Genre der klassisch-spanischen Gitarre wechselte Phileas Baun, der am gleichen Tage bei der Trossinger "Gitarrophilia 2015" einen ersten Preis errang. Wertvolle Musiken hatte er ausgewählt, und als Höhepunkt durfte man die beseelte Wiedergabe der "Recuerdos de la Alhambra" von Francisco Tárrega werten. Das Stück atmete andalusische Luft, weckte Empfindungen für maurische Baukunst und duftende Gärten, und beflügelte die Sänger, die das Hauptmotiv mitsummten.

Zwei gegensätzliche Werke erklangen mit Astor Piazzollas ruhigen "Oblivion" und dem bewegten "Libertango". Bei Tárregas "Capricho arabe" wurde sensitiv die Symbiose spanischer Musik mit arabeskem Einfluss vollzogen, und verschiedene Zupftechniken entlockten bei Heitor Villa-Lobos "Prélude Nr. 1" wohlig-voluminösen Gitarrenklang.

Rassig, tänzerisch vorwärtsdrängend war daneben Joaquin Mélats "Serenata espanola" zu hören, abgerundet durch Joaquin Rodrigos "Fandango".