IHK: Auf Bildungsmesse im elsässischen Colmar um Nachwuchs geworben

Schwarzwald-Baar-Heuberg. Ein kleiner Junge in einem Flugzeug aus Pappe mit Pilotenbrille auf der Nase, sein Blick folgt seinem nach oben gestreckten Arm: So wurde auf Plakaten für die Ausbildungsmesse im elsässischen Colmar geworben.

Dieses Bild soll junge französische Schulabgänger motivieren, ins Berufsleben abzuheben. Die Messe fand Ende Januar bereits zum 38. Mal fand, dieses Jahr unter dem Motto "Inventez votre itinéraire" ("Erfindet euren Werdegang"). Bereits bei der Begrüßung wurde die Wichtigkeit der deutsch-französischen Beziehung betont.

Diese besondere Beziehung gelte es weiter zu stärken, vor allem in Hinblick auf die Jugendarbeitslosigkeit in Frankreich, die aktuell bei rund 25 Prozent liegt, und angesichts des Fachkräftemangels in Deutschland.

Erklärtes Ziel dabei ist der Ausbau des Dualen Systems in Frankreich. Die Aufgabe der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg, die bereits zum dritten Mal mit einem Stand an der Ausbildungsmesse vertreten war, war es, die Region mit den Landkreisen als Ausbildungsstandort zu präsentieren. "Wir haben den jungen Franzosen ihre Möglichkeiten aufgezeigt, um daraufhin gemeinsam mit ihnen nach passenden Stellen zu suchen, dank der IHK-Lehrstellenbörse oder weiteren Angeboten auf der Messe oder im Netz", sagt IHK-Bildungsberater Klaus Peter Ringgenburger. Französischen Jugendlichen bietet sich ein großes Spektrum an Möglichkeiten, während und nach der Schulzeit, nach Deutschland zu gehen. Bereits während der Schulzeit in Frankreich gibt es die Option, ein Praktikum in Deutschland zu absolvieren. Haben die Franzosen ihr "Collège" oder "BAC PRO" (berufliches Abitur) erfolgreich abgeschlossen, können sie eine Lehre in einem deutschen Betrieb beginnen. Darüber hinaus steht französischen Abiturienten auch die Tür für ein Duales Studium offen. Neben der IHK stand die Agentur für Arbeit den französischen Schülern helfend bei der Suche nach einem passenden Praktikum oder nach einem Ausbildungsunternehmen zur Seite.

Zudem gab es den Stand von "Eltern Alsace" mit engagierten Eltern, die sich zum Ziel setzen, Jugendliche bei ihrem Einstieg ins Berufsleben zu begleiten. Fazit: Für die jungen Menschen in Frankreich gibt es zahlreiche Möglichkeiten auf dem deutschen Ausbildungsmarkt.

Größtes Vermittlungshemmnis bleibt allerdings die Sprachbarriere, sagt Klaus Peter Ringgenburger. Es bedarf somit in Zukunft einer effektiveren Integrierung von Deutschunterricht in den Bildungszyklus auf französischer Seite und einer größeren Offenheit bei deutschen Unternehmen.