450 Flüchtlinge leben derzeit auf dem Schwenninger Messegelände. Sie werden bis 21. Oktober noch dort bleiben. Foto: Falke

Asylbewerber bleiben bis 21. Oktober. Vital- und Gesundheitsmesse muss zusammenrücken. Keine Rettungsvorführung.

VS-Schwenningen - Die Flüchtlinge bleiben noch länger in der Messehalle C. Ursprünglich war geplant, dass die Halle bis zum 7. Oktober wieder frei wird. Jetzt ist die Frist bis 21. Oktober verlängert worden.

Das Regierungspräsidium Freiburg teilte gestern auf Anfrage mit, dass die Menschen weitere zwei Wochen dort verbleiben. Bis dahin werde man nach einer längerfristigen Unterkunft suchen, sagte Pressesprecher Matthias Henrich vom Regierungspräsidium. Dies sei am vergangenen Mittwoch mit Oberbürgermeister Rupert Kubon und Landrat Sven Hinterseh sowie der Südwestmesse- und Ausstellungs GmbH vereinbart worden. "Wir sind für diese Unterstützung sehr dankbar. Diese Verlängerung gibt uns die Möglichkeit, ein geeignetes Winterquartier für die betroffenen Flüchtlinge vorzubereiten", so Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer in einer Pressemitteilung des Regierungspräsidiums.

Derzeit leben 450 Flüchtlinge in der Messehalle C. "Die Halle ist brechend voll", meinte Henrich. Zwar würden immer wieder einige Flüchtlinge sich auf eigene Faust auf den Weg in andere Städte Deutschlands oder ins Ausland auf den Weg machen, doch das sei nur ein kleiner Teil. Wenn neue Flüchtlinge kommen sollten, müssten erst welche ausquartiert werden, sprich eventuell zur Registrierung geschickt werden.

Für die Vital- und Gesundheitsmesse, die am Wochenende 17. und 18. Oktober stattfindet, heißt es nun zusammenrücken in zwei Messehallen. Ursprünglich hätte die Veranstaltung alle drei Hallen belegen sollen, wie dies in den Vorjahren der Fall war.

Messechefin Stefany Goschmann sieht die Lage dennoch entspannt. Einerseits habe es keine andere Wahl gegeben, als die Flüchtlinge noch länger zu beherbergen, andererseits "findet die Vitalmesse im gewohnten Umfang statt." In Halle C hätte lediglich die Vorführung einer Rettungskette stattgefunden, die ohnehin noch nicht sicher gewesen war, so Goschmann. Im vergangenen Jahr wurde die Rettungskette bei einem Autounfall dargestellt, dieses Jahr hätte es die Rettung eines verunglückten Waldarbeiters sein sollen mit beteiligten Organisationen wie Technisches Hilfswerk, Rotes Kreuz, Feuerwehr, psychischer Nachsorge, dem Forstamt und der Bergrettung. Den Beteiligten tue es zwar leid, dass die Vorführung nun definitiv ausfalle, meinte Goschmann, aber dennoch hätten alle Verständnis für die Notlage der Flüchtlinge. Eventuell sei die eine oder andere Organisation trotzdem auf der Messe mit einer kleineren Vorführung dabei. Das werde in den nächsten Tagen geklärt.