Marcel Dannecker (links) und Herbert Weiss von dem Villinger Unternehmen GMS, das erstmals auf dem Campus Day vertreten war. Sie hoffen darauf, dass sie mögliche Mitarbeiter schon in deren Studentenzeit an ihr Unternehmen binden können. Foto: Schwarzwälder-Bote

Campus Day: Studenten haben viele Fragen an die Aussteller / Kontaktmarkt an der Hochschule Furtwangen für beide Seiten

Eine Kontaktbörse für Studenten und Unternehmen ist der Campus Day, der gestern an der Hochschule Furtwangen University (HFU) in Schwenningen stattfand. Firmen wie Studenten hatten Erwartungen und Ziele.

VS-Schwenningen. Mehr als 50 Firmen hatten ihren Messestand im Gebäude E aufgestellt, verteilt auf zwei Stockwerken. In vier Unterrichtsräumen fanden zusätzliche Vorträge statt. Zwei waren reserviert für Firmen, die auf dem Campus Day ausstellen, zwei waren für den Business Talk vorgesehen, der gleichzeitig stattfand.

Die Jotec GmbH, Hechingen; die Hahn-Schickard Gesellschaft, Villingen-Schwenningen; AP & S International GmbH, Donaueschingen, Aesculap, Tuttlingen; Stryker Leibinger GmbH, Freiburg und Testo, Lenzkirch sowie die ASI Wirtschaftsberatung, Münster hatten sich einen Platz bei den Vortragenden gesichert. Im Kern ging es darum, das jeweilige Unternehmen vorzustellen und Möglichkeiten aufzuzeigen – bezüglich Abschlussarbeiten, Praktika und natürlich auch, was einen späteren Arbeitsplatz betrifft. Hier hatten die Studenten ganz unterschiedliche Fragen. Es ging um Einarbeitungszeiten, Reisebereitschaft, Fortbildungen und einiges mehr. Nach den Vorträgen füllten sich die Ausstellerräume, und die Stände wurden regelrecht belagert. Anna Grabs beispielsweise hatte sich im Begleitbuch, in dem sich die Unternehmen vorstellten, rund zehn Firmen der Medizinbranche ausgesucht, bei denen sie am Stand vorbeischauen wollte. Ihre Auswahlkriterien waren die Projekte, welche angeboten werden sowie auch der Unternehmensstandort. Alles andere soll sich im Gespräch am Stand ergeben. Sie rechnet aber damit, dass alle der ausgesuchten Firmen in Frage kommen werden und nach dem Tag einiges an Bewerbungsarbeit anstehen werde. Bei Dennis Cleve geht es im Moment darum, eine Praktikumsstelle zu finden, auch hier haben die Firmen einiges im Angebot, genauso wie für Ben Richter, bei dem es eher um die Jobsuche geht, da sich sein Studium dem Ende entgegen neigt.

Die Firmen gehen dabei ganz unterschiedlich vor. Burda Solutions beispielsweise hat an einer großen Tafel alle offenen Arbeitsstellen, Praktikumschancen und Möglichkeiten, die Abschlussarbeit zu schreiben, geheftet. Am Stand stehen dort Madelaine Brosch und Christian Kienzler. Das Unternehmen hat sich bis jetzt eher an dem Campus Day in Furtwangen beteiligt und wolle es nun auch in Schwenningen versuchen, da für sie der Studiengang International Business interessant sei, so Brosch. Sollten sich Studenten für andere Bereiche interessieren, wie beispielsweise Marketing, so können sie die Bewerbung weiterleiten. Christian Kienzler kann aus eigener Erfahrung berichten, denn er ist ebenfalls Absolvent der HFU und fand anschließend bei Burda Solution einen Arbeitsplatz.

Neu in der Runde der Aussteller ist das Villinger Unternehmen GMS. Es wolle einfach ausprobieren, ob der Tag etwas ist. Herbert Weiss erzählt, dass sie zwei Jahre benötigten, um eine Entwicklersteller zu besetzen. "Die Arbeitslosen, die es gibt, seien meist keine Fachkräfte", bedauert er. Ihrer Erfahrung nach, wollen viele der Studenten in größere Städte wie Freiburg, Karlsruhe oder Stuttgart. Die Region Villingen-Schwenningen und der Schwarzwald seien eher weniger gefragt. Er selbst, wie auch sein Kollege am Stand, Marcel Dannecker, kommen hier aus der Region – Stuttgart oder eine andere Großstadt waren für sie nie eine wirkliche Alternative.

Ziel ist es für sie, die Studenten möglichst frühzeitig an das Unternehmen zu binden und somit sozusagen ihre eigenen Fachkräfte bei der Ausbildung eng begleiten.

Insgesamt waren beim gestrigen Campus Day 54 Firmen beteiligt, Interesse hatten knapp 60, aus Brandschutzgründen konnte jedoch nicht allen zugesagt werden, erklärte Sabine Behringer, eine der Organisatorinnen.