Stadt sucht Alternativ-Standort zur BEA an der Dattenbergstraße. Problem: Markt für Wohncontainer ist leer gefegt.

Villingen-Schwenningen - Die Stadt sucht fieberhaft nach einer Freifläche für Wohncontainer für die Flüchtlinge. Doch selbst wenn die Stadtspitze dem Regierungspräsidium Freiburg einen Alternativ-Standort zur BEA an der Dattenbergstraße anbieten könnte, ist das Problem noch lange nicht gelöst: Denn der Markt für Wohncontainer ist leer gefegt.

Das Problem ist bekannt: Die Stadtverwaltung möchte die Bedarfsorientierte Erstaufnahmestelle (BEA) für Flüchtlinge an der Dattenbergstraße weghaben. Oberbürgermeister Rupert Kubon versucht, entsprechende Liegenschaften zu finden (wie berichteten). Selbst wenn eine von der Infrastruktur her passende Fläche gefunden würde und das Regierungspräsidium mit dem Gelände einverstanden wäre, käme ein ganz anderes Problem auf die Verantwortlichen zu. Wenn es um weitere Wohncontainer geht, "dann geht jetzt gar nichts mehr".

Diese nicht gerade ermutigende Prognose kommt von einem, der es wissen muss: von Geschäftsführer Gerald Pommranz von der Firma Niklaus Baugeräte, die sich auf Verkauf und Vermietung von Wohncontainern spezialisiert hat. Man habe gerade noch ein paar wenige Container auf Lager. Ein Problem, das der Branchenkenner bundesweit ausmacht. Die Firma hat ihren Hauptsitz in Gomaringen bei Tübingen und besitzt auch eine Niederlassung im Schwarzwald-Baar-Kreis, in Mönchweiler. Wenn es um Notunterkünfte dieser Art für viele Flüchtlinge geht, etwa bei Zahlen im unteren vierstelligen Bereich, sieht Pommranz noch schwärzer. "Das kann bis Juni dauern, bis die Behälter en gros wieder lieferbar sind." Verschärft werde das Lieferproblem auch dadurch, dass Kindertagesstätten und Ganztagesschulen verstärkt Containerlösungen suchen: "Es brennt bundesweit."

Und es dürfte seinen Einschätzungen nach ab dem kommenden Jahr noch stärker brennen: Ab 2016 müssen pro Person sieben Quadratmeter Wohnfläche bei Unterkünften zur Verfügung gestellt werden, bislang seien es viereinhalb Quadratmeter gewesen. "Angesichts des Ansturms von Flüchtlingen verschärft sich dann das Problem noch weiter." Dazu kommen schleppende Genehmigungsverfahren, die die Sache nicht gerade einfacher machen.

In Deutschland, so der Geschäftsführer, gibt es nur noch wenige Firmen, die solche Wohncontainer herstellen. Die meisten Produktionsstätten liegen in Osteuropas und Russland. "Und deren Auftragsbücher sind alle voll bis zum Frühjahr."