Eine starke Rauchentwicklung im Lager des Getränkehändlers war die angenommene Ursache für die Herbstprobe der Marbacher Feuerwehr. Foto: Ursula Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Übung: Einsatzkräfte bei Oberföll

VS-Marbach. Blaulicht und Martinshorn erweckten am Freitagabend die Aufmerksamkeit der Autofahrer und Fußgänger in der Ortsdurchfahrt von Marbach.

Was es dort zu sehen und zu hören gab, sah nach einem heftigen Ernstfall aus, doch zum Glück war es die Herbstprobe der Freiwilligen Feuerwehr, Abteilung Marbach, an der auch sechs Einsatzkräfte mit einem Fahrzeug aus der Rietheimer Abteilung mitwirkten.

Abteilungskommandant Roland Jaschke hatte sich für seine Männer eine Szenerie ausgedacht, die in der Realität durchaus passieren kann. Angenommen wurde, dass im Lager vom Getränkehändler Oberföll in der Kirchdorfer Straße bei einem Ladevorgang des batteriebetriebenen Staplers eine Verpuffung durch eine angezündete Zigarette entstanden ist. Dabei wird der Stapelfahrer schwer verletzt. Aufgrund der starken Rauchentwicklung flüchtet ein weiterer Mitarbeiter in die Büroräume im ersten Obergeschoss. Dort lässt er den Notruf ab und macht sich an der zur Straße liegenden Fensterfront bemerkbar, da es ihm nicht mehr möglich ist, das Gebäude durch das Treppenhaus zu verlassen.

Von Rietheim unterstützt

Die 20 Marbacher Feuerwehrmänner hatten es zu ihrem Einsatzort nicht weit, da sich das Gerätehaus in unmittelbarer Nähe befindet. Blitzschnell waren sie mit zwei Fahrzeugen vor Ort, kurz danach auch die Kameraden aus Rietheim sowie ein Rettungswagen mit zwei Rettungsassistenten vom Roten Kreuz. Unter der Leitung vom stellvertretenden Kommandanten Florian Simon begann die Rettungsaktion, bei der zunächst die Menschenrettung vorgenommen wurde.

Der Mann aus dem Obergeschoss wurde durch das Fenster befreit, der verletzte Staplerfahrer aus dem Lager geholt und den Helfern vom DRK übergeben. Damit die Atemschutzträger schneller in das verrauchte Gebäude konnten, wurde ein Hochdrucklüfter eingesetzt. Aus den Löschfahrzeugen sowie aus einem etwas weiter abgelegenen Hydranten wurde das Wasser entnommen.

"Im Ernstfall hätte man den näher gelegenen Hydranten von der anderen Straßenseite benutzt, doch für die Übung wurde darauf verzichtet, denn das hätte den starken Feierabendverkehr sehr behindert", erklärte Roland Jaschke, der mit den Leistungen der Wehrmänner sehr zufrieden war, die von den Zuschauern mit anerkennendem Beifall honoriert wurden.