In Villingen-Schwenningen können sich künftig auch Kinder ab dem Grundschulalter in der Kinderfeuerwehr betätigen. Foto: wz Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsräte stimmen in Pfaffenweiler Neuerungen zu

VS-Pfaffenweiler (wz). Die Ortschaftsräte von Pfaffenweiler, Tannheim, Herzogenweiler, Rietheim und Marbach stimmten auf ihrer gemeinsamen Sitzung in Pfaffenweiler der Änderung der Feuerwehrsatzung und der Einführung einer Kostenersatzsatzung für die Feuerwehr Villingen-Schwenningen zu.

Erläutert wurden die Neuerungen von Gesamtkommandant Markus Heinzelmann und Sebastian Schrenk vom Bürgeramt. Zu den Neuerungen gehört beispielsweise, dass es den Abteilungen vorbehalten ist, eine Kinderfeuerwehr zu gründen mit Kindern ab dem Grundschulalter. Dies habe nicht nur mit frühzeitiger Nachwuchsgewinnung zu tun, sagte Markus Heinzelmann.

Es wurde von einer Abteilung angeregt, die bei einem Tag der Offenen Tür sehr großen Zuspruch von unter Zehnjährigen hatte und nicht gegen ein solches "Spielpotential" einzuwenden hatte.

Solange es hierfür noch keine speziellen Betreuer mit einer Feuerwehrausbildung gibt, könnten auch qualifizierte Pädagogen diese Aufgabe übernehmen. Es wäre jedoch schon gut, so Heinzelmann, wenn die Kinder eine Zeit lang bleiben würden und nicht nur aus einer kurzen Laune heraus kommen. Denn künftig werden alle Feuerwehrangehörigen jeglichen Alters entsprechend eingekleidet und ausgerüstet, was auch einen gewissen Kostenfaktor darstelle.

Für die Feuerwehr-Abteilungen in den Stadtbezirken fand man eine Lösung für den Fall, wenn durch Krankheit, Wegzug oder berufliche Veränderung ein Führungsloch entsteht und kein Abteilungskommandant gefunden werden kann, weil kein ausgebildeter Feuerwehrmann zur Verfügung steht.

Tannheim sei kein Einzelfall und es könnte in Zukunft unter Umständen vermehrt vorkommen, so Markus Heinzelmann. In einem solchen Fall kann ein Kommandant die Abteilung wie ein Verein führen, die feuerwehrtechnische Einsatzleitung wird von einem Kollegen überörtlich geführt. Sobald es wieder einen für die Position ausgebildeten Feuerwehrmann gibt, übernimmt dieser automatisch die Abteilung.

Was die langen Wartezeiten für Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule anbetrifft, erklärte Heinzelmann auf Anfrage, dass mit dem Land eine Lösung für eine dezentralere Ausbildung gesucht werde. Eine für alle Seiten gangbare Lösung, denn keiner wolle deswegen eine Abteilung auflösen, erklärte Heinzelmann.

Ortsvorsteherin Anja Keller von Tannheim bedankte sich auch im Namen der zahlreich anwesenden Feuerwehrleute aus Tannheim für die gefundene Lösung und bei der Feuerwehr Pfaffenweiler für die bisherige Einsatzhilfe.

Einen Einsatzleiter vom Dienst gibt es für die Feuerwehr VS jetzt ganz offiziell. Die seit 2004 bestehende Praxis wurde jetzt in die Satzung aufgenommen.

Der Leiter des Musikzuges ist künftig stimmberechtigt im Feuerwehrausschuss, beratende Mitglieder sind die Leiter der Sondereinheiten wie Höhenrettung, Strahlenschutz oder die Führungsgruppe C, welche die Leiter vor Ort bei größeren Einsätzen unterstützt.

So etwas wie eine Feuerwehrkostensatzung hat es auch bisher gegeben auf Grund einer Richtlinie. Da man aber weiterhin beim Kostenersatz mit Pauschalen arbeiten möchte, sei eine fixierte Satzung notwendig, erkläre Heinzelmann.

Die Kalkulation der Fahrzeug-, Personal- und Einsatzkosten kosten wurde vereinfacht und übersichtlicher gestaltet. Dies führt auch dazu, dass die Dienste zum Teil wesentlich kostengünstiger wurden, sagte Sebastian Schrenk vom Bürgeramt. So werden beispielsweise die Einsatzkosen für einen Feuerwehrmann mit 11,60 Euro kalkuliert (bisher 29 Euro) oder Wachdienst mit 3,35 Euro zusätzlich zu den Kosten die die Stadt nach der Entschädigungssatzung zu leisten hat. Fehlalarme schlagen mit 500 Euro zu Buche (bisher 1399 Euro) und bei Einrichtungen wie Kliniken und Altenheime, wo der Einsatzaufwand größer ist mit 1000 Euro (bisher 2300). Eines sei sicher, dass der Kostendeckungsgrad, der bisher bei rund 22 Prozent liegt, künftig etwa bei elf bis 15 Prozent liegen wird, erklärte Markus Heinzelmann.