Angepackt ist: Das Feuerwehrfest zum 75-jährigen Bestehen der Feuerwehr Herzogenweiler ist auf den Weg gebracht, und auch die etwas verdeckte historische Feuerspritze vom 1908 ist noch voll einsatzfähig. Foto: Zimmermann Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Fest in Herzogenweiler vom 30. Juli bis 1. August

VS-Herzogenweiler. Die Feuerwehr Herzogenweiler feiert vom 30. Juli bis 1. August mit einem Dorf- und Feuerwehrfest ihr 75-jähriges Bestehen. Der Festaufbau ist in vollem Gange und wird termingerecht fertig.

"Ist die Feuerwehr erst 75 Jahre alt?", wundern sich viele Zeitgenossen. Offiziell schon. Ein funktionierendes Löschwesen gibt es im Grunde schon seit Jahrhunderten. Etwas anderes wäre in einem Glasmacherdorf mit Handwerkern, die feuergefährlich gearbeitet haben, auch kaum vorstellbar. So bedeutete beispielsweise Prävention, dass wegen der Brandgefahr in respektablen Abstand von der Fabrik die Wohnhäuser hufeisenförmig platziert wurden, damit von jedem Haus aus alles überblickt werden konnte.

Bereits um 1820 wurde die erste mechanische Feuerspritze angeschafft, zuletzt 1908, die bis heute funktioniert und bei Festen im Dienst steht. In der Feuerlöschordnung von 1860 wurde festgelegt, was die Bewohner im Brandfall zu leisten hatten: Zur Nachtzeit musste ein Zuber mit Wasser in Bereitschaft gehalten werden, jeder hatte so schnell wie möglich zum Brandplatz zu eilen. Es hat funktioniert, nur rund zehn Großbrände gab es in den 150 Jahren.

Brandweiher waren direkt neben der Glasfabrik, im unteren Teil des heutigen Anwesens Greiner und an der Stelle des heutigen oberen Weihers an der Ecke Forsthausallee/Fischerstraße.

In den 75 Jahren standen der Herzogenweiler Feuerwehr sieben Kommandanten vor: Joseph Kaiser, Ernst Greiner, Siegfried Blessing, Karl Lienhard, Oskar Greiner, Herbert Lienhard und seit diesem Jahr David Lienhard, der jüngste Stellvertreter einer Feuerwehr in Baden-Württemberg ist Max Rösch.

Von 175 Einwohnern sind zurzeit 22 aktiv in der Feuerwehr, vier sind in der Altersmannschaft und vier in der Jugendfeuerwehr, also rund ein Drittel des Ortes.

Das Feuerwehrhaus neben dem Rathaus wurde in diesen 75 Jahren systematisch in Eigenarbeit umgebaut aus einer Scheune zu einem modernen Feuerwehrgerätehaus. Die Feuerwehrtechnik und der Gerätepark wurden vor allem in den vergangenen fünf Jahren auch im Rahmen des städtischen Feuerwehrprogramms auf den allerneuesten Stand gebracht.

Das Fest beginnt am Samstag, 30. Juli, ab 16 Uhr mit dem Handpumpenwettbewerb der aktiven Feuerwehren aus dem Raum VS und dem Bregtal, danach spielt ab 20 Uhr das Panikorchester Schönenbach im Festzelt vor dem Feuerwehrhaus auf.

Der Sonntag beginnt um 10.30 Uhr mit dem Festbankett mit Gästen aus Wirtschaft, Kommunal- und Landespolitik, musikalisch umrahmt vom Spielmannszug der Feuerwehr Villingen und der Musikkapelle Tannheim. Am Sonntagnachmittag gibt es eine Feuerwehrfahrzeug-Ausstellung, auch mit Fahrzeugen zum Katastrophenschutz aus VS und dem Bregtal sowie eine Schauübung der Jugendfeuerwehr Herzogenweiler.

Am Montag beginnt der Festbetrieb ab 15 Uhr, der Handpumpenwettbewerb für Vereine ab 17.30 Uhr. Daran schließt sich das Handwerkervesper an sowie die musikalische Unterhaltung mit DJ ClubDesinger. Für Essen und Trinken sorgen an allen Tagen nicht nur die Feuerwehr, sondern auch die Vereine wie die Glaserzunft und die Landfrauen Pfaffenweiler-Herzogenweiler.

Für drei Euro ist die Festschrift über die Feuerwehrgeschichte Herzogenweiler erhältlich. An allen drei Festtagen gibt es auch umfassende Kinderunterhaltung.