Flammen wüteten am Gymnasium am Deutenberg in Schwenningen. Nur dank des raschen Eingreifens der Feuerwehr konnte Schlimmeres verhindert werden. Foto: Hennings, Feuerwehr

Tatorte sind Gymnasium und David-Würth-Schule. Unterricht und Schulfest fallen dem Brand zum Opfer.

Villingen-Schwenningen - Ein Feuerteufel geht um. In der Nacht auf Donnerstag brannte es an zwei Schwenninger Schulen. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.

Das Gymnasium am Deutenberg (Johannesstraße) und die David-Würth-Schule (Erzberger Straße) wurden am Mittwochabend zu Einsatzstellen von Feuerwehr und Kriminalpolizei.

Unterricht und Schulfest fallen dem Brand zum Opfer

Am Gymnasium am Deutenberg loderten die Flammen um 23.18 Uhr. Ein großer Müllcontainer mit über 1000 Litern Fassungsvermögen neben dem Nebeneingang stand in Flammen. Die Hitze war enorm. Eine Fensterscheibe platzte, dadurch drangen dichte Rauchschwaden in die Schule ein und zwei Drittel des Gymnasiums wurden komplett verraucht. Gestern fiel am Gymnasium wegen der Rauchbelastung der Unterricht aus – auch das geplante Schulfest am Wochenende fällt ins Wasser sowie der Festakt am Freitagabend. Nächste Woche findet der Unterricht in Rahmen von Projekttagen und weiteren Schulveranstaltungen ohnehin außerhalb des Gebäudes statt. Der Gesamtschaden kann noch nicht konkret beziffert werden, werde aber mehrere tausend Euro betragen, so die Polizei. Die Stadtverwaltung rechnet mit hohen Kosten durch aufwendige Reinigungsarbeiten.

Doch auch vor den Flammen spielte sich Bemerkenswertes ab: Mehrere Augenzeugen schauten tatenlos zu, machten sogar Fotos mit ihren Handys, schilderte später ein Augenzeuge. Nur ein einziger handelte geistesgegenwärtig: Er griff zum Mobiltelefon, wählte die Nummer der Polizei und verhinderte so Schlimmeres.

Mit fünf Fahrzeugen und 28 Mann Besatzung kam die Feuerwehr zum Brandort, konnte ein Übergreifen der Flammen auf das Gebäude verhindern, löschte das Feuer und belüftete das Gebäude mit einem Hochdrucklüfter. Die geplatzten Fensterscheiben wurden durch Holzplatten ersetzt.

Nur eine Dreiviertelstunde, später, 1.05 Uhr: wieder Alarm in Schwenningen. Wieder war eine Schule der Einsatzort. Wieder brannten Container. Die Papiercontainer standen schon lichterloh in Flammen, als die Floriansjünger eintrafen. Das Gebäude blieb verschont, nur die verbrannten Abfallcontainer dürften die Schadenssumme von mehreren hundert Euro ausmachen.

Und für die Polizei ist so gut wie klar: Es ist Brandstiftung. Demnach trieb ein Feuerteufel Mittwochnacht in Schwenningen sein Unwesen. Mit Hochdruck wurde bereits in der Nacht, aber auch gestern noch ermittelt. Die Polizisten befragten auch Anwohner beider Tatorte, zumindest ein Zeuge meint den Feuerteufel gesehen zu haben: Kurz nach dem Brandausbruch am Deutenberg-Gymnasium sei von dort eine dunkel gekleidete, männliche Person in Richtung Vorderer See weggerannt.

Allerdings, betonte Polizeisprecher Thomas Sebold im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten, sei nicht klar, ob es ein oder mehrere Täter seien und ob die Brände miteinander zusammenhängen.

Weitere Informationen: Hinweise erbittet die Kriminalpolizei Villingen-Schwenningen, Telefon 07721/6010.