"War Requiem": Musikalisch-literarischer Abend zur Ausstellung "Im Krieg gibt es nur Verlierer"

VS-Villingen. Schrecken und Leid hat der britische Lyriker Wilfred Owen im Ersten Weltkrieg am eigenen Leib erfahren, seine Gedichte nehmen einen wichtigen Part in Benjamin Brittens "War Requiem" ein. Und sie bilden die Klammer eines musikalisch-literarischen Abends unter dem Motto "Im Krieg gibt es nur Verlierer" heute, Montag, 26. September, ab 20 Uhr im Franziskaner Chorraum in Villingen im Vorfeld der Aufführung des Werks durch den Projektchor VS.

Kulturschaffende und Kirchen stellen in dem begleitenden Themenschwerpunkt "Nie wieder" die Aktualität von Brittons Friedensmahnung heraus und erinnern an das Schicksal aller in Kriegswirren hineingezogener Menschen. Seit mehr als einem halben Jahr habe sie sich in das Thema eingearbeitet und recherchiert, erzählt Susanne Wolf, die mit ihrer Kollegin Kirsten Henschen vom Projektchor das Konzept für den Abend entwickelt hat, dessen musikalische Leitung Erkentrud Seitz übernimmt.

Ihnen allen sei es ein Anliegen gewesen, die Erbärmlichkeit des Krieges im Spiegel von Liedern, Briefen und Gedichten anschaulich vor Augen zu führen und die emotionale Ebene anzusprechen. Und zu zeigen, dass es vor allem auch junge Menschen waren, die den Tod auf den Schlachtfeldern fanden – und doch eigentlich erst am Beginn ihres Lebens standen. Eben wie der Soldat Owen, der mit 25 Jahren kurz vor Kriegsende in Frankreich gefallen war und seine Eindrücke in Lyrik verarbeitet hatte.

So freut sich Kirsten Henschen, junge Leute gefunden zu haben, die an diesem Abend Lieder und Feldpostbriefe vortragen und spürbar machen, was die Soldaten an der Front ebenso wie ihre Angehörigen an der Heimatfront durchstehen mussten. Denn auch zuhause hätten Familien und künftige Bräute mit den jungen Männern gebangt und sehnsüchtig auf ihre Heimkehr gewartet – oft vergeblich.

Um diese trostlose Situation atmosphärisch zu untermauern, wirken die Solistinnen Larissa Botos, Marie Büchele und Silja Hofman von den Klosterspatzen unter der Leitung von Erkentrud Seitz mit.

Eine zentrale Stelle nehmen die Gedichte von Owen ein, die in Brittens "War Requiem" zu finden sind. Sie sind in englischer und deutscher Sprache zu hören und verdeutlichen, vor welchem Hintergrund Britten sein Werk komponierte und welche Erfahrungen zu seinem kompromisslosen Pazifismus führten. Dieser Pazifismus findet im "War Requiem" sein beeindruckendes und zeitloses Vermächtnis. Die Botschaft weiterzutragen und in den Köpfen zu verankern, dass nie wieder Krieg herrschen darf, haben sich alle am Schwerpunkt "Nie wieder" Mitwirkenden zum Ziel gesetzt.

Weitere Informationen: www.war-requiem-vs.de