Schiedsrichter Tobias Ebe zückt gleich die Rote Karte: "Die war wirklich lächerlich. Ich habe den Mannheimer überhaupt nicht berührt", meint dazu der Nullachter David D’Incau (rechts). Foto: Eibner

"Jungs bewiesen große Moral": Knackmuß und Maric sehen beim 2:2 in Mannheim positive Ansätze.

Der FC 08 Villingen verbesserte sich durch das 2:2 im Kellerduell bei Schlusslicht VfR Mannheim um zwei Plätze auf den 15. Rang. "Für mich könnte die Runde jetzt zu Ende sein", flachste deshalb der neue 08-Coach Markus Knackmuß direkt nach dem Abpfiff.

Doch der Freiburger FC erhält nach einem Protest wohl noch drei Punkte aus der verlorenen Partie bei den Stuttgarter Kickers II. Dann würden die Breisgauer die Nullachter wieder überholen. Beide Teams treffen am Samstag, 9. Mai, in Freiburg aufeinander.

Nach der Partie in Mannheim zeigte sich das neue Trainerduo Markus Knackmuß/Jago Maric auf jeden Fall zuversichtlich in Sachen Kampf um den Klassenerhalt. "Es macht Mut, wie jeder Spieler sich angeboten und den Ball gefordert hat", freute sich Knackmuß. Der Ex-Profi hatte von der Seitenlinie aus sein Team immer wieder lautstark angefeuert. Derweil verlieh Jago Maric, sein verlängerter Arm auf dem Rasen, mit einem routinierten und engagierten Auftritt der Mannschaft im Mittelfeld Stabilität. Er musste allerdings in der 66. Minute aufgrund von muskulären Problemen ausgewechselt werden. Kai Brünker kam. "Die Jungs haben zunächst einmal eine große Moral bewiesen. Insgesamt ist es uns dann auch gut gelungen, Fußball zu spielen", lobte Jago Maric.

Das neue Trainer-Duo legt mehr Augenmerk auf die spielerische Komponente. Dadurch rutschte auch Aleksandar Novakovic in die Startformation. "Auch mit ihm wollten wir spielerische Akzente setzen. Ich glaube, dies ist uns gelungen", meinte Knackmuß. Jago Maric denkt, dass der Punktgewinn dem Team Moral und Zuversicht für die kommenden Aufgaben geben wird. "An diese Leistung sollten wir jetzt anknüpfen."

Beide Trainer ärgerten sich aber über die unberechtigte Elfmeterentscheidung, die zum 2:0 und zur Roten Karte gegen David D'Incau führte. Dieser wird zumindest ein Spiel gesperrt sein. Hinzu kamen mit Ali Günes (Fuß verdreht), Jago Maric sowie Daniel Wehrle (beide muskuläre Probleme) auch noch verletzungsbedingte Ausfälle. "Ob das 2:2 ein Befreiungsschlag war, müssen die nächsten Spiele zeigen", erklärte Knackmuß. Seine Akteure hätten Rückschläge weggesteckt und an sich geglaubt. "Da ist kein Spieler mut- und planlos über den Platz gelaufen", unterstrich der A-Lizenzinhaber. Auf die Leistung könne man auch für die Begegnung am Samstag gegen die Stuttgarter Kickers II aufbauen.

Seite 2: 08-Geflüster

Skandal. "Das ist ein Skandal. Ich habe eine Saison mit so vielen Benachteiligungen noch nicht erlebt", ereiferte sich Martin Braun, neuer sportlicher Leiter des FC 08, nach der Partie beim VfR Mannheim. Diese beobachtete er von der Tribüne des Rhein-Neckar-Stadions aus. Grund seines Ärgers war die falsche Elfmeterentscheidung von Schiri Tobias Ebe aus Friedrichshafen in der 34. Minute gegen die Nullachter. Hinzu kam in dieser Situation wegen einer angeblichen Notbremse noch die Rote Karte gegen David D’Incau. "Die war wirklich lächerlich. Ich habe den Mannheimer überhaupt nicht berührt. Ein Mannheimer Zuschauer hinter dem Tor hat mir dies bestätigt", erklärte dazu der Villinger Routinier. Die Videobilder stützten eindeutig die Version von D’Incau. Er hatte VfR-Akteur Fatjon Celani lediglich den Ball vom Fuß gespitzelt. Der fiel dann theatralisch – und Schiri Ebe darauf rein.

Fehlentscheidungen. Durch den Elfmeter und die daraus resultierende Rote Karte im Kellerduell setzte sich für den FC Villingen die Serie der Fehlentscheidungen rund um Strafstöße fort. Immerhin war es in dieser Saison bereits der siebte Strafstoß gegen die Nullachter. Vier Elfer bekamen die Villinger selbst zugesprochen. Diese verwandelte alle Christian Jeske. In der ersten Begegnung beim SSV Ulm ging es mit den umstrittenen Entscheidungen bereits los. Bei einer angeblichen Notbremse von Marijan Huljic gab es nicht nur Strafstoß, sondern auch Rot gegen den Goalie. Dagegen erhielt SSV-Keeper Gurski in einer identischen Situation bei einem Strafstoß für die Villinger lediglich die gelbe Karte. In der Partie gegen Friedrichstal kam FCG-Torwart Petric bei einer Notbremse ebenso mit dem gelben Karton davon.

Restprogramm. Schon jetzt ist abzusehen, dass der Freiburger FC der schärfste Rivale des FC 08 Villingen im Kampf um den wichtigen viertletzten Rang sein wird. Folgende Begegnungen stehen für den südbadischen Aufsteiger noch auf dem Programm: SSV Ulm (A), FC 08 Villingen (H), TSG Balingen (A), Karlsruher SC II (A) und FSV Hollenbach (H). Die weiteren Begegnungen des FC 08 Villingen: Stuttgarter Kickers (H), Freiburger FC (A), SSV Ulm (H), SSV Reutlingen (H) und Bahlinger SC (A).