Foto: Marc Eich

Gästefans prügeln sich nach Abpfiff mit Sicherheitskräften. Polizei muss Pfefferspray einsetzen.

Villingen-Schwenningen - Tumultartige Auseinandersetzungen zwischen Gästefans und Sicherheitskräften haben das Fußballspiel des FC 08 Villingen gegen den SSV Reutlingen am Samstag überschattet. Fünf Personen wurden verletzt.

Eigentlich hatte man beim FC 08 nach dem Spiel allen Grund zur Freude: Nach einem 2:1-Sieg gegen Reutlingen dürfen die Nullachter weiter auf den Nichtabstieg in der Oberliga Baden-Württemberg hoffen. Doch mit Entsetzen mussten Spieler beider Mannschaften und Zuschauer beobachten, wie auf der Stehtribüne Sicherheitskräfte und Reutlinger Fans nach dem Spiel aufeinander einprügelten. Szenen, die man im ebm-papst-Stadion in dieser Art nur selten erlebt hatte.

Doch wie war es dazu gekommen? Zu dem brisanten Auswärtsspiel waren etwa 50 Reutlinger Fans – größtenteils mit einem Bus – angereist. Von Seiten des Verbandes wurde das Spiel, wie üblich, als „Sicherheitsspiel“ deklariert. Der Grund: Die Reutlinger Fans haben in ihren Reihen mehrere Anhänger die als gewaltbereit eingestuft werden. Die Folge war erhöhtes Aufkommen von Sicherheitskräften und Polizei. Noch vor dem Spiel gab es schließlich den ersten Ärger. „Die Anhänger waren aufgrund der Regenschauer mit ihrem zugewiesenen Platz nicht einverstanden“, berichtet Polizeisprecherin Renate Diesch auf Anfrage unserer Zeitung. Dieser war, wie bei den bisherigen Spielen auch, hinter dem Tor in Richtung Reithalle – in ausreichendem Abstand zu den heimischen Fans allerdings nicht überdacht. „Das hat zu längeren Diskussionen geführt, schließlich hat man sie auf die überdachte Gegentribüne gelassen“, so die Sprecherin. Mehrere Zuschauer berichteten, dass es zwischen den Sicherheitskräften und den Reutlinger Anhängern während dem Spiel immer wieder zu Sticheleien kam – auch aufgrund der Streitigkeiten zu Beginn. Da zudem der Spielverlauf nicht für eine Entspannung seitens der Reutlinger sorgte und die teils vermummten Anhänger zudem eine Bande zerstörten, schaukelte sich der Streit weiter hoch. „Zwischen dem Sicherheitsdienst und den Reutlingern kam es immer wieder zu Beleidigungen“, skizziert Diesch die Lage vor Ort, ehe es zur Eskalation kam. Wie wild prügelten nach dem Abpfiff Securitys und Anhänger auf den Stehrängen aufeinander ein. Die Polizei versuchte die tumultartigen Szenen mit dem Einsatz von Pfefferspray in den Griff zu bekommen. Allerdings beruhigte sich die Lage nur sehr langsam – selbst beim Rückzug der Reutlinger aus dem Stadion, kam es zu Anfeindungen zwischen den Kontrahenten. Dies hatte erst ein Ende, als sich die Anhänger mit dem Bus auf dem Heimweg machten.

Die Schlägerei hatte allerdings Folgen: Die Kräfte des DRK mussten insgesamt vier verletzte Personen aufgrund des Pfeffersprays behandeln, ein weiterer stürzte während den Auseinandersetzungen und trug hierbei Verletzungen davon. Er wurde von einem Notarzt versorgt und dann mit einem Rettungswagen in das Klinikum transportiert.