Der Villinger Jago Maric setzte sich nicht nur in dieser Szene gegen Niklas Tasky durch, sondern er erzielte auch das 4:0. Foto: Marc Eich

Oberliga: Villinger führen gegen Mannheim nach neun Minuten bereits mit 3:0. Am Ende heißt es 4:1. Mit Trainerstimmen.

FC 08 Villingen – VfR Mannheim 4:1 (4:0). Der FC Villingen hat im Abstiegskampf ein weiteres Zeichen vor eigenem Publikum gesetzt und gegen Schlusslicht VfR Mannheim mit 4:1 gewonnen. Durch den Sieg rückten die Nullachter auf den drittletzten Tabellenplatz vor.

Die Gastgeber gingen mit einer unveränderten Formation in das Kellerduell. Diese legten einen rekordverdächtiger und begeisternden Traumstart hin. Nach eineinhalb Minuten schickte Alexander Sopelnik Christian Jeske auf die Reise. Dessen weite Flanke setzte Tevfik Ceylan per sehenswerter Direktabnahme zum 1:0 ins Netz. Kaum hatten sich die Mannheimer vom Schock des frühen Rückstandes erholt, klingelte es schon wieder in ihrem Kasten. Einen präzisen Rückpass von Tobias Weißhaar verwandelte Benedikt Haibt zum 2:0. Dies veranlasste Gästecoach Hakan Atik bereits zu einer ersten Auswechslung.

Für den auf der linken Abwehrseite zwei Mal patzenden Enes Sen schickte er Masahiko Ito aufs Feld. Die überforderte Mannheimer Abwehr wurde dadurch nicht stabiler. Im Gegenteil, denn eine Kopfballvorlage des ganz stark beginnenden Weißhaar nutzte Haibt in der 9. Minute mit seinem zweiten Treffer zum unglaublichen 3:0-Blitzstart der Gastgeber. Diese konnten sich in der 17. Minute allerdings bei Keeper Daniel Miletic bedanken. Der Torwart verhinderte mit einer Glanzparade bei einer Huck-Direktabnahme einen frühen Anschlusstreffer der Kurpfälzer.

Diese kombinierten zwar sehenswert durchs Mittelfeld. Ihren Distanzschüssen und Freistößen fehlte allerdings die Präzision. Dagegen konterten die Villinger immer wieder gefährlich. So scheiterte nach einer Ceylan-Vorlage Haibt in der 34. Minute ganz knapp am toll reagierenden VfR-Keeper Alexander Jäger. Der war in der 44. Minute dann aber machtlos, als nach einer Jeske-Ecke Jago Maric auch noch auf 4:0 erhöhte.

Nach der Pause beschränkten sich die Nullachter hauptsächlich darauf, den klaren Vorsprung zu verwalten. Prompt traf Anthony Meckel (50.) für die etwas stärker werdenden Mannheimer den Pfosten. Zwei Minuten danach hatte der aufgerückte Markus Knackmuß den fünften 08-Treffer auf dem Fuß. Nach einem genauen Brünker-Rückpass rettete allerdings Jäger per Reflex. Auf der anderen Seite fischte bei einem schnell ausgeführten Freistoß Miletic (58.) gerade noch Meckel den Ball vom Fuß.

In diesem Stil ging es in der Schlussphase weiter. Erst wehrte Jäger (72.) einen Jeske-Freistoß ab, dann zögerte Hans Kyei (75.) im Villinger Strafraum einen Tick zu lange, so dass Daniel Wehrle klären konnte. Unmittelbar danach marschierte der agile Haibt über die rechte Seite. Bei dessen Vorlage kam Brünker in der Mitte einen Tick zu spät. Danach traf Haibt nach einer Jeske-Ecke den Ball nicht richtig. Die Gäste wurden für ihre Bemühungen im zweiten Durchgang von den Villingern noch belohnt. Während der eingewechselte El Wardi in der 81. Minute an Miletic scheiterte, fälschte Knackmuß in der 88. Minute einen Ball unhaltbar zum 4:1-Endstand ins eigene Tor ab.

Trainerstimmen:

Martin Braun, FC 08 Villingen: "Die Mannheimer haben bei den ersten drei Gegentoren ihren Teil dazu beigetragen. Wir haben aber die ersten beiden Tore auch toll herausgespielt und sehr gut vollstreckt. Wenn man dann nach zehn Minuten 3:0 führt, sind dies gute Voraussetzungen. Danach haben wir eine Viertelstunde gebraucht, um uns wieder zu finden. Die Mannheimer hatten dann gute Chancen. Es war wichtig, dass wir nicht das 3:1 bekommen. Das Gegentor ist dann relativ spät gefallen. Der Treffer war aber für Mannheim verdient. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis."

Hakan Atik, VfR Mannheim: "Es ist schwer, wenn man nach fünf Minuten 0:3 in Rückstand liegt – und das Spiel praktisch entschieden ist. Dabei haben wir drei Eigentore geschossen. Die zweite Halbzeit war in Ordnung. Davon können wir uns aber nichts kaufen. Wir müssen nach vorne schauen. Ich hoffe, dass der Schalter im Kopf bei uns umgelegt wird. Man muss von Anfang an Gas geben. Ich glaube aber, ich habe keine schlechte Mannschaft. Ich würde mich freuen, wenn wir mal 1:0 oder 2:0 führen. Das würde der Mannschaft Selbstvertrauen geben."