In sieben Vereinssitzungen wurde das Zähringer Narrentreffen bis ins Kleinste besprochen und organisiert. Hunderte von Freiwilligen aus rund 40 Vereinen helfen mit. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Vorbereitungen aufs Wochenende 28./29. Januar laufen auf Hochtouren

VS-Villingen. Das Zähringer- Narrentreffen am 28. und 29. Januar mit über 3000 Gästen aus den befreundeten Zähringer und Partnerstädten auszurichten ist für die Stadt nur möglich, weil sich Mitglieder aus fast 40 Vereinen ehrenamtlich einbringen.

Seit vielen Monaten beschäftigt das außergewöhnliche Festwochenende, das aus Anlass der 1200-Jahrfeier der urkundlichen Ersterwähnung von Villingen und Schwenningen erstmals im Zähringer-Stadtteil Villingen ausgerichtet wird, nicht nur Mitarbeiter des Haupt- und Personalamtes, sondern auch Hunderte von Menschen, vornehmlich aus Fastnachts- und Musikvereinen.

"Wir haben sie von Anfang an eingebunden", sagt Amtsleiter Joachim Wöhrle, bis vor kurzem selbst Zunftmeister der Historischen Narrozunft. Zu tun gab und gibt es für die Freiwilligen viel, koordiniert wurden die Aufgaben in sieben abendlichen Vereinssitzungen.

Narrendorf und Festzelt

Da ist zum einen das "Narrendorf" auf dem Osianderplatz, auf dem sieben Vereine für die Verpflegung der Gäste sorgen. Fleck-Fleck, Brigachblätzle und Schalmeien aus Villingen, Talbachhexen aus Marbach, Gockelgilde aus Zollhaus und Butterfasshexen sowie Ziegelbuben aus Schwenningen haben ihr Dorf eigenständig organisiert. Im Komödiengarten des Franziskaners werden die Soldaten der Patenkompanie aus Stetten am Kalten Markt ein Festzelt aufstellen, in dem die Glonkigilde zum Hock einlädt.

14 weitere Vereine, vom Historischen Grenadiercorps im Elisabethenturm über die Stadtharmonie Villingen im "Haus der Musik" bis zur Evangelischen Johannesgemeinde im Martin-Luther-Haus und den St. Konradsturnern der DJK in der Hafnergasse öffnen ihre Stüble. Im Münsterzentrum bewirtet die Schwenninger Narrenzunft.

Stüble kennenlernen

Appelliert habe man an alle Vereine, keine Platzreservierungen zuzulassen, sagt Wöhrle, "um auch den auswärtigen Gästen eine Chance zu geben, die Stüble kennenzulernen". Neben den Erlösen aus dem Verkauf von Essen und Trinken für die Vereinskassen, winkt noch eine weitere kleine Einnahmequelle: Von jedem für vier Euro verkauften Eintrittspin für das gesamte Narrentreffen verbleiben 50 Cent beim Verkäufer.

Um die Narren aus den deutschen und Schweizer Zähringerstädten kümmern sich absolut ehrenamtlich 40 "Guides" aus den Vereinen. Mit ihren "Patenkindern" nehmen diese schon im Vorfeld Kontakt auf, man verabredet Treffpunkte für Übernachtung und Verpflegung – die Guides kümmern sich.

Ohne Gage agieren auch die Protagonisten der Eröffnungszeremonie um Regisseur Gunther Schwarz und den Fotografen und Filmer Thomas Herzog-Singer, die zurzeit in der Zehntscheuer intensiv proben. Damit die beiden jeweils am Niederen Tor beginnenden Umzüge – der Fackellauf am Samstag um 19.30 Uhr und der Große Umzug am Sonntag um 14 Uhr – reibungslos ablaufen, kümmert sich der Katzenmusikverein "Miau" um die Umzugsaufstellung.

Nicht nur die Reihenfolge, auch ein Sammelplatz vor dem Start muss dabei jeder Zunft zugewiesen werden – "eine Herkulesaufgabe", weiß Wöhrle.

Zwölf Städte in Deutschland und der Schweiz bilden den Verbund der Zähringerstädte. Die enge Zusammengehörigkeit reicht bis in die Gründerzeit der meisten Städte zurück. Zum Zähringer-Narrentreffen am 28. und 29. Januar nach Villingen kommen Gastzünfte aus Bräunlingen, St. Peter, Freiburg, Neuenburg am Rhein, Weilheim an der Teck, aus der Schweiz Bern, Thun, Murten, Burgdorf und Fribourg im Üechtland sowie aus Zittau und Pontarlier.