Ein Ausflug der Ehrenratsherren samt Frauen der Villinger Narrozunft führte nach Esslingen am Neckar und ins Mercedes-Benz-Museum nach Stuttgart, wo sich die Zünftler gerne fotografieren ließen. Foto: Narrozunft Foto: Schwarzwälder-Bote

Vereine: Ehrenratsherrn der Narrozunft in Esslingen und im Mercedes-Benz-Museum

VS-Villingen. Esslingen am Neckar und das Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart waren die Ziele eines interessanten Ausflugs der Ehrenratsherren samt Frauen der Historischen Narrozunft Villingen. Einmal mehr hatte Ehrenzunftmeister Karl-Heinz Fischer mit Akribie und gutem Gespür für Themen diesen Tag organisiert.

Mit dem Bus ging es ins Württembergische nach Esslingen, wo auf die Zünftler ein spannender Rundgang mit Heidi Rühle wartete. Die sympathische Stadtführerin machte den Villinger erst einmal klar, dass auch sie ursprünglich von den Schwaben (Sueben) abstammen, was allerdings – zur großen "Erleichterung" der Gäste – nichts mit dem heute für Württemberger gebräuchlichen Begriff der Schwaben zu tun. Dass damit so manch lockerer Spruch provoziert wurde, versteht sich fast von selbst.

Unterhaltsam und zugleich fundiert begleitete Heidi Rühle die Schwarzwälder durch Esslingen, das vor allem durch seine schön restaurierte Altstadt mit unzähligen Fachwerkhäusern glänzt. Die Stadtführerin verstand es geschickt Wissenswertes aus der alten Reichsstadt mit kleinen Anekdoten zu Plätzen, Gebäuden und Menschen zu verbinden. So wissen nun die Ehrenratsherren, zu denen sich Zunftsäckelmeister Karl-Heinz Huy mit seiner Frau Karin gesellt hatte, zum Beispiel was sich hinter den Begriffen "steinreich" oder "stinkreich" verbirgt. Die Villinger erfuhren überdies, weshalb rund um den Marktplatz drei Kirchen auf engstem Raum stehen, was es mit der großen und kleinen Glocke auf der Esslinger Burg auf sich hat oder warum die beiden Türme der Stadtkirche St. Dionys mit einem Steg verbunden sind. Beeindruckt zeigten sich die Gäste vom alten Rathaus, dem schönsten Gebäude der Stadt mit einer bemerkenswerten astronomischen Uhr aus dem 16. Jahrhundert.

Nach dem Mittagessen führte die Tour weiter in die nahe Landeshauptstadt Stuttgart. Ziel war das Mercedes-Benz-Museum, das einzigartig weltweit die Automobilgeschichte vom ersten Tag seit 1886 lückenlos darstellen kann. Ein fachkundig begleiteter Gang durch das auch architektonisch beeindruckende Museum führte auf die neun verschiedenen Ebenen, auf denen 160 Fahrzeuge und über 1500 Exponate zu sehen sind. Die Zünftler machten eine Zeitreise durch über 130 Jahre, in denen sich das Automobil vom verspotteten Gefährt zum Massenverkehrsmittel entwickelt hat. Der erste dreirädrige Motorwagen, mit dem Bertha Benz 1888 von Mannheim nach Pforzheim fuhr, der berühmte "Flügeltürer" aus 1950er Jahren, der Mercedes 300 SL, die legendären "Silberpfeile", die vor dem Zweiten Weltkrieg die Rennstrecken dieser Welt beherrschten oder moderne Autos mit Elektroantrieb – all diese Fahrzeuge und noch viel mehr konnten die Besucher aus dem Schwarzwald ausgiebig betrachten und fotografieren. So nebenbei wurde noch kräftig gefachsimpelt.

Am Ende eines gelungenen wie interessanten Tages galt der uneingeschränkte Dank und Applaus der "Ehren" dem Organisator Karl-Heinz Fischer und dessen Frau Elke, die tatkräftig bei der Vorbereitung mitgeholfen hatte. Karl-Heinz Fischer war es wichtig darauf hinzuweisen, dass die Tour von jedem Teilnehmer vollständig selbst bezahlt und die Zunftkasse nicht in Anspruch genommen wurde. Die Ehrenratsherren waren sich zudem einig, dass auch 2018 ein gemeinsamer Tag auf die Beine gestellt werden soll.