Eine gute jugendliche Truppe ist mit dem Trompeten- und Posaunenregister zu hören. Fotos: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Stadt- und Bürgerwehrmusik überzeugt beim Jahreskonzert auf ganzer Linie / Garderobe ist Thema

Ihr großes Jahreskonzert gab die Stadt- und Bürgerwehrmusik Villingen im Franziskaner. Holz, Blech und Wind fügten sich zu einem anspruchsvollen, modern geprägten Programm. Das hatte der umsichtig und solide dirigierende Stadtmusikdirektor Markus Färber zusammen gestellt.

VS-Villingen. Herzlich begrüßte Präsidentin Doris Feld das große Publikum. Rolf Greitmann rührte die Werbetrommel für den Förderverein, der nicht nur stolz auf die durch Detlef Kammerer besorgten klangintensiven Fanfaren hinweisen konnte. "Die Fanfare" von Matthias Bucher wurde zum gekonnten Zwischenruf der Umbaupause, und gelungen war die Moderation durch Joachim Wöhrle, der die neue, kostenlose Garderobe kolportierte.

Ansehnlich war das Jugendblasorchester, das mit den abstrakten "Tangents Angulár" in ein transparentes Programm einstieg. Der Knall-Effekt blieb nicht aus, und Glocken spielten eine große Rolle. Sie waren auch deutlich in dem emotionalen "They led my Lord" zu hören, tauchten im Moderato der "St. Martins-Suite" auf und eröffneten die frühlingshaften Sklavenklänge am Cane River. Dynamische Steigerungen, viel Rhythmik und wirkungsvolles Fern-Flügelhorn sorgten für eine gelungene Ouvertüre.

Von warmen, hymnischen Flöten bis zum vollen Tutti wurde das Fred Allen-Spiritual gestaltet, und zum "filmischen Ereignis" mit allen farblichen Schattierungen erzählte die reizend-exotische, episodenhafte Geschichte der "Vaiana".

Expressive, moderne Blasmusik boten "die Großen". Mit einem Martins-Gag wurde sowohl die neue Garderobenregelung aufgespießt als auch zur dreiteiligen Suite übergeleitet. Triumphal waren die beiden Ecksätze und interessant war der Gruft-Aufstieg des Andante, bei dem Tuben, Kontrabass, feierliche "Wagner"-Hörner, Flöten, Oboe, Klarinetten und beachtliche Pauken sich gekonnt einbrachten.

Operettenflair und Promenadenatmosphäre vermittelte der "Jahrmarkt der Eitelkeit", und zum beeindruckenden Dokument gelangten die "Cane River Murals", eine Umsetzung der farbig-empfindsamen Bilder von Clementine Hunter in sinnfällige Musik. "America und Somewhere" rundeten das Programm, wirkungsvoll war der mitreißende Bernstein-"Mambo", und ein herzlicher Marsch-Gruß galt dem Musikkameraden Manfred Riegger zum "Achtziger".