Wo einst Reisende warteten, hat Barbara Büttner kunstvolle Geschenkartikel platziert und damit den ehemaligen Bahnhof Marbach West zu einem neuen Aussehen verholfen. Foto: U. Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Vom Bahnhof zum Geschenkehaus: Barbara Büttner baut Gebäude in Marbach um

Von Ursula Kaletta

VS-Marbach. Einen lang gehegten Wunsch hat sich Barbara Büttner erfüllt: vom Trödel zu exklusiven Geschenkartikeln. Vorausgegangen ist eine elfjährige Umbauphase im ehemaligen Marbacher Bahnhof West.

Wo einst Reisende in zwei Wartehallen weilten und in einem dritten Raum ein Stellwerk untergebracht war, stehen heute geschmackvoll drapiert, Waren aus Bali, Thailand und Malaysia.

Vor elf Jahren ist Barbara Büttner in das denkmalgeschützte Gebäude eingezogen, das vermutlich 1800 errichtet und 45 Jahre später nochmals erweitert wurde. In dem oberen Stockwerk hat sie ihre Wohnung eingerichtet, im unteren Teil des Hauses lagerte der Trödel, den sie zum Verkauf anbot. Nach und nach reduzierte sie diesen Bestand, um gleichzeitig zusammen mit ihrem Geschäftspartner Volkmar Müller den ehemaligen Bahnhof um- und auszubauen.

Erneuert werden mussten die Fenster, 53 an der Zahl. "Die müssen alle geputzt werden", lacht sie. Die Räume wurden gestrichen, alte Dielenbretter wurden herausgerissen und durch neue, helle Steinfußböden ersetzt. "Es steckt 80 Prozent Eigenleistung drin", sagt die gelernte Einzelhandelskauffrau.

Bei allen Maßnahmen musste der Denkmalschutz beachtet werden. Insgesamt verfügt sie jetzt über eine Verkaufs- und Ausstellungsfläche von rund 180 Quadratmetern. Dort sind Lederartikel, Schmuck, Figuren, Kerzen, Holzskulpturen und vieles mehr zu finden.

Viel Wert legt sie beim Einkauf der Artikel auf die Zusammenarbeit mit Fair-Trade. "Man muss die Handwerksfamilien in den Entwicklungsländern unterstützen", sagt sie. Viel Mühe hat sie sich mit ihrem Geschäftspartner ebenso bei der Gestaltung der angrenzenden Freifläche gemacht. Aus dem verwilderten Areal entstand ein Fengshui-Garten, der dem Besucher das Gefühl vermittelt, sich in einem japanischen Garten aufzuhalten. Steinfiguren in Form von Buddhas sind zu betrachten, steinerne Ruhebänke zwischen außergewöhnliche Pflanzen laden zum Verweilen ein.

Im nächsten Jahr, so Barbara Büttner, möchte sie dort einen Springbrunnen plätschern lassen. "Der Garten soll ein Ruhepol und ein Ort zum Kraft tanken sein, für alle Kunden und Besucher, denn das ist in der heutigen stressigen Zeit sehr wichtig."

Für sie wurde aus dem alten, marode gewordenen Bahnhofsgebäude das "Gelbe Haus" und "Barabu – das etwas andere Geschenkhaus."