Eng ist es nicht nur in der Gartenschule, auch auf dem Schulhof reicht der Platz nicht aus. Foto: Streck Foto: Schwarzwälder-Bote

Gartenschule: Zum Vergleich: Pläne für Südstadtschulerweiterung schon längst abgesegnet

Viele Pläne zur Erweiterung der Gartenschule sind in den vergangenen Jahren erstellt und wieder verworfen worden. Am Mittwoch soll nun der Gemeinderat entscheiden, ob das alte Feuerwehrhaus für die Schule umgebaut oder, ob ein Neubau errichtet wird.

Von Sabine Streck

VS-Schwenningen. Dass solche Entscheidungen in der Stadt auch schnell gehen können, zeigte sich jüngst bei der Südstadtschule. Die Verwaltungsvorlage kam in den Gemeinderat – und dieser stimmte zu. Bei der Gartenschule geht die Entscheidungsfingung bereits acht lange Jahre. Woran liegt das? Die Fraktionssprecher sehen es unterschiedlich:

Edgar Schurr (SPD) sieht "widerstreitende Interessen" dahinter. Er jedoch habe keinen Widerstreit in sich. In der Erweiterung im Feuerwehrgerätehaus bestehe die historische Chance für ein Gesamtensemble und somit den Kindern mehr Raum für Bewegung zu geben.

Den ursprünglich geplanten Ersatzbau habe glücklicherweise die wirtschaftliche Rezession verhindert. Damals sei das mit der Feuerwehr nicht absehbar gewesen. Für ihn ist es die bessere Lösung, dass die Schule in das Gerätehaus einzieht, weil es damit eine Garantie gebe. Wenn bei einem Investor der Umsatz nicht stimme, stehe das Gebäude leer. Die beiden Investoren hätten bislang ohnehin nur ihr Interesse und keine Absicht bekundet.

Dass es nicht vorwärts geht, liege auch daran, dass die Gartenschule mit den vielen Kindern mit Migrationshintergrund keine Lobby habe. Wäre es um St. Ursula oder ein Gymnasium gegangen, würde die Erweiterung nicht so lange dauern. Davon ist der Sozialdemokrat überzeugt. Ebenso davon, dass es immer noch das Stadtteildenken zwischen Villingen und Schwenningen gebe.

Frank Bonath (FDP) meint eine Grundstimmung im Gemeinderat zu erkennen, dass alles, was das Thema Bildung betrifft, schnell entschieden werde. Er könne sich nicht vorstellen, dass die Entscheidung schneller erfolgt wäre, stünde die Gartenschule in Villingen. Es müsse halt da etwas gemacht werden, wo es notwendig ist. Sei dies an der Gartenschule, dem Beethovenhaus oder in Villingen. "Mir ist das alles zu ideologisch. Mir fehlt die komplette Sachlichkeit." Und danach wolle er entscheiden. "Wir werden noch mal in uns gehen", meinte er.

Auch J oachim von Mirbach (Bündnisgrüne) will den Vergleich zwischen Südstadt- und Gartenschule nicht gelten lassen. Dort werde ein kleiner Teil angebaut – hier ist es ein größeres Projekt. "An diesem Standort können wir kein weiteres Zentrum aufmachen, das ist Unsinn". Seiner Ansicht nach besteht für die Stadt die einzige Möglichkeit, in dem denkmalgeschützten Gebäude die Gartenschule unterzubringen. Unverständlich sei es für ihn, dass "der neue Baufachmann" der CDU, Dirk Sautter, mit seiner Kostenberechnung den neuen Baubürgermeister konterkariere. Von Mirbach glaubt, dass bei der unendlichen Gartenschulgeschichte "Hirngespinste am Werk" seien, dass viele Gemeinderäte einfach nichts glauben und alles in Frage stellen wollen. Ein Problem zwischen V und S sieht er dennoch nicht.

Er sei gebranntmarkt von der Sanierung alter Gebäude, sagt Erich Bisswurm (Freie Wähler). Deshalb schließe er sich der Mehrheitsmeinung seiner Fraktion an, die einen Neubau favorisiere. "Warum sollen wir nicht andere sanieren lassen, wenn die das wollen." Auch er glaubt nicht daran, dass die Entscheidung so lange auf sich warte lasse, weil die Gartenschule in Schwenningen stehe. Dieses Stadtteildenken müsse aufhören. "Wir müssen gemeinsam an einem Strang ziehen." Dennoch wisse er, dass in seiner Fraktion auch andere Meinungen vorherrschen. In diese Ecke wolle er sich aber nicht stellen lassen.

Die Erweiterung der Gartenschule könnte schon lange stehen, meint Bernd Hezel (CDU). Noch bevor das Feuerwehrhaus zur Verfügung gestanden habe, gab es Pläne. Der erste Entwurf beispielsweise zielte auf eine Bebauung an der Bildackerstraße ab, die aber wegen des Denkmalamtes nicht realisiert werden konnte.

Beim zweiten Plan von 2007 an der Nordseite des Schulhofes habe der Gemeinderat Bedenken geäußert, weil es keine behindertengerechte Anbindung gegeben habe, erinnert sich Hezel.