Verein: DRK-Vorstand soll neu gewählt werden / Externer Berater analysiert bisherige Aufgabenverteilung
Der Schwenninger Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) will sich neu aufstellen. Nach dem angekündigten Rücktritt des Vorsitzenden Johannes Kohler (wir berichteten) herrschte lange Zeit Unklarheit. Im neuen Jahr soll das Führungsgremium endlich gewählt werden.
VS-Schwenningen. Bei der letzten Mitgliederversammlung im Mai teilte der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins mit, dass er bei den bevorstehenden Wahlen im September nicht mehr kandidieren werde. Doch die angekündigte Versammlung hat nie stattgefunden. Denn innerhalb des Führungsgremiums waren sich die Mitglieder lange Zeit nicht einig, wie der Ortsverein zukünftig aufgestellt werden soll. Nun aber, rund ein halbes Jahr nach der Versammlung, herrscht Klarheit, wie der Verein mitteilt. "Wir haben für die bevorstehenden Wahlen einen Kandidatenpool, der bis auf eine Person aus aktiven Mitgliedern besteht", erklärt Johannes Kohler, der nach eigener Aussage bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit "kürzer treten will". Es sei an der Zeit, frischen Wind in den Ortsverein zu bringen und die Führung an einen jüngeren Nachfolger zu übergeben. "Ich bin überzeugt, dass der Verein von der neuen Motivation profitieren wird", sagt Kohler, der sein Amt nach 15 Jahren abgeben will.
Am ehrenamtlichen Team wird festgehalten
Wie aus dem Kreis des Vorstandgremiums zu vernehmen ist, spielt bei der Neuausrichtung auch die Aufgabenverteilung eine wichtige Rolle. So stand unter anderem die Frage im Raum, ob die Geschäftsleitung weiterhin ehrenamtlich besetzt werden könne und solle, oder ob es – wie in früheren Jahren – eines angestellten Geschäftsführers bedarf, um den Anforderungen gerecht zu werden. Gleichzeitig sorgte aber auch ein zwischenzeitlicher Mangel an Kandidaten für die verschiedenen Ämter zu den Überlegungen, neue Strukturen schaffen zu müssen.
Die Diskussionen in den zahlreichen Vorstandssitzungen der vergangenen Wochen und Monaten führten jedoch dazu, dass es dahingehend keine Neuerungen geben wird. Die Ämter des Vorsitzenden, seines Stellvertreters sowie des Schatzmeisters könnten "aus den eigenen Reihen" besetzt werden, bestätigt Kohler. Die Namen der Kandidaten will der Noch-Vorsitzende zwar nicht nennen, spricht aber von einer "Vertikalverschiebung". Soll heißen: "Bis auf zwei ganz neue Kandidaten würden nach aktuellem Stand die bisherigen Amtsträger neue Positionen übernehmen."
Steinig ist der Weg bis dahin jedoch allemal. Denn die Bereitschaft der Kandidaten ist nach Angaben von Johannes Kohler an eine Bedingung geknüpft: "Es wird einen extern moderierten Workshop geben, in dem die Struktur und Aufgabenverteilung der zukünftigen Vorstandsarbeit erarbeitet werden sollen. Ziel ist es, die Aufgaben sinnvoll zu verteilen." Kohler erläutert: "Den Workshop soll ein Nicht-DRK-Mitglied leiten, um unabhängig beratend tätig zu sein."
Spannend sei laut Kohler vor allem, welche Aufgaben die Beiräte zukünftig übernehmen werden. "Die drei Personen kümmern sich bisher beispielsweise um Instandhaltungen oder Mitgliederdatenpflege", erläutert der Vorsitzende. Die grundsätzliche Struktur werde jedoch beibehalten. "Diese ist schließlich in der Ortvereins-Satzung festgelegt und vorgegeben."
Die derzeitige Planung sieht vor, im Januar den Workshop abzuhalten, der nach Angaben von Johannes Kohler an einem Tag stattfinden soll. "Das soll möglichst kompakt erarbeitet werden, um die Kandidaten vor der Wahl umfangreich zu informieren", hält er einen Zeitansatz von etwa vier Stunden für "nicht unrealistisch". Nach der Fastnacht soll dann die Mitgliederversammlung einberufen und das neue Führungsteam gewählt werden.
Mitgliederversammlung nach der Fastnacht
Läuft alles nach Plan, wird Johannes Kohler nach 15 Jahren seine ehrenamtliche Tätigkeit als Vorstand im kommenden Februar übergeben und dem Ortsverein als "normales Mitglied" erhalten bleiben. "Sollte meine Erfahrung gebraucht werden, stehe ich natürlich mit Rat zur Seite", sichert Kohler seine Hilfe zu.
