Die Helios-Arena in Schwenningen erstrahlt wieder ganz in Weiß: Die frisch hergerichtete Eisfläche steht kurz vor der Fertigstellung. Fotos: Hennings/Montage: Ulm Foto: Hennings

Eismeister präparieren Spielfläche für neue Saison. Erste Trainingseinheit findet am Montag statt.

VS-Schwenningen - Ein Eishockey-Bundesligist ohne Eisfläche? Unvorstellbar! Fast pausenlos sind deshalb derzeit die Eismeister in der Helios-Arena im Einsatz. Sie präparieren das Spielfeld für die neue Spielzeit.

Wo vor wenigen Wochen noch Nena-Fans ihrem Idol bei einem Konzert ganz nahe waren und wo für das Publikum der Comedy-Gala noch unzählige Stühle in Reih’ und Glied standen, kehrt jetzt der Winter ein. Inmitten des Hochsommers, inmitten der Helios-Arena. Denn dort beginnt es wieder zu frösteln. Ursache ist die auf der Betonfläche neu erschaffene Eisfläche, die kurz vor ihrer Fertigstellung steht. "Minus fünf Grad wird die Oberfläche haben, wenn sie fertig ist", blickt Eismeister Hermann Vikoler voraus. Momentan sind es sogar minus sechs oder minus sieben Grad Celsius.

Noch sind die Arbeiten an der Eisfläche nicht abgeschlossen. Obwohl das erste Training der Wild-Wings-Mannschaft bereits am kommenden Montag stattfindet, liegen die vier Eismeister Adrian Wrona, Sven Rahm und Erich Sauter mitsamt des technischen Leiters Hermann Vikoler aber im Zeitplan.

Seit exakt einer Woche sind sie damit beschäftigt, den Wild Wings eine gute Spielfläche bereitstellen zu können. Anfangs wurde die Betonfläche mithilfe einer Ammoniak-Kälteanlage zwei Tage lang gekühlt, bis die Marke von Minus-Sieben-Grad erreicht war. Seitdem wird das Eis Schicht um Schicht aufgetragen. "Das ist jetzt die wichtigste Phase, denn es wird die Grundlage für das ganze Jahr gelegt", sagt Vikoler, der bereits seit 1993 Eismeister in Schwenningen ist. Fehler die jetzt passieren, wären schwer auszumerzen. Doch bisher läuft alles nach Plan, was sicherlich auch der Tatsache zu verdanken ist, dass das Eismeister-Quartett seit Jahren eingespielt ist. "Wir sind ein super Team, das läuft alles Hand in Hand", beschreibt Hermann Vikoler.

Um auf die Beton- eine Eisfläche zu zaubern, benötigen die Vier zweierlei: Wasser und einen Schlauch. In geringen Mengen wird das Wasser aufgetragen, peu à peu wird es zu Eis. Ist die erste Schicht, das zwei Zentimeter dicke Grundeis, fertig, wird die Fläche mit dem sogenannten "WhiteMan" weiß gefärbt – ansonsten würde das Grau des Betons hindurchschimmern. Ist dann eine weitere dünne Eisschicht präpariert, sind die Linien, die bunten Spiel- und Werbeflächen an der Reihe. Gestern sorgten die Eismeister hierbei für den Feinschliff. "Früher brauchte man dazu noch Farbe und Pinsel", erinnert sich Vikoler. Heute gehe das mit Netzen leichter von der Hand.

Über den Linien bringen die Eismeister bis morgen eine weitere zwei-Zentimeter-Schicht auf, am Samstag möchte Vikoler die erste Runde mit der Eismaschine drehen. Halten soll die Spielfläche für die ganze Saison – die aus sportlicher Sicht hoffentlich nicht genauso frostig wird.