Religion: Burger in St. Ursula-Schulen

VS-Villingen. "Durch viele kleine Taten im Alltag können wir die Welt im Großen zum Guten verändern. So wie Ihr es ja auch als Misereor-Schule vorlebt und im Alltag schon praktiziert", sagte Erzbischof Stephan Burger gestern in Villingen. Bei seinem Besuch der St. Ursula-Schulen lobte er das Engagement der Schule für globale Solidarität.

In seiner Predigt sagte Burger, schon der Apostel Paulus habe die Menschen zu einem aufrichtigen Leben und zu einem Umgang miteinander ermutigt, der andere aufrichtet, statt sie klein und verächtlich zu machen. Der Erzbischof übersetzte die Worte des Paulus in die heutige Zeit: "Orientiert Euch an Jesus Christus. Ihr braucht kein Doping, kein Nikotin, keine Drogen, keine Medikamente, um euch aufzuputschen und euch Mut zu machen. Es braucht und es reicht der Glaube an Gott. Er will euch stark machen."

Situationen, in denen so eine Ermutigung nötig sei, erlebt nach den Worten des Erzbischofs jeder: "Wir kennen doch genügend Situationen, wo wir den Mut verlieren oder einfach Angst haben, wo wir uns vor etwas drücken, uns etwas im Magen liegt und Sorgen bereitet – zum Beispiel am Morgen, wenn eine schwere Klassenarbeit ansteht, in den Minuten vor einem Bewerbungsgespräch, oder wenn es Stress gibt zu Hause oder mit Freunden oder wenn im Internet über mich gelästert oder gar Unwahrheiten verbreitet werden oder wenn wir zum ersten Mal vor einer Gruppe, vielleicht sogar noch vor fremden Leuten etwas aufführen müssen oder sagen sollen. Da braucht es Mut und das verlangt Kraft. Das ging auch damals den ersten Christen so."

Die St. Ursula Schulen in Villingen engagieren sich auf vielfältige Weise: Sie sind "Fair-Trade-Schule", haben "Coffee-Stops" angeboten und die sogenannte "Fair-Trade-Tüte" entwickelt und eingeführt, mit der Schüler fair gehandelte Waren an Interessenten außerhalb der Schule liefern. Sie haben den Misereor-Gast an ihrer Schule begrüßt und an der Schülertagung "Wir fairändern die Welt" teilgenommen.

Eine Lehrerin, eine Schülerin und ein Schüler reisten im Juni/Juli mit der Delegation des Erzbischofs nach Peru. Nach ihrer Rückkehr haben sie auf der Gesamtlehrerkonferenz von ihrer Reise berichtet und ihre Erfahrungen in die Schule eingebracht.

Die Misereor-Partnerschulen setzen sich im Unterricht mit den Zielen von Misereor auseinander und machen diese Ziele durch Aktivitäten in Schule, Pfarrgemeinde und Öffentlichkeit bekannt. Die Partnerschaft wird von Schülern, Eltern, Lehrern und der Schulleitung getragen.