Die Betriebskindertagesstätte am Klinikum soll erweitert werden. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugend: Stadt steht in Verhandlungen mit Investor / Zweites Gebäude am bisherigen Standort geplant

Villingen-Schwenningen. Für die dringend notwendige Erweiterung der Betriebskindertagesstätte am Schwarzwald-Baar-Klinikum zeichnet sich eine Lösung ab: Die Stadt sei über einen Mittelsmann im Gespräch mit einem Investor, der einen Neubau realisieren wolle, teilte Stefan Assfalg, Leiter des Amts für Jugend, Bildung, Integration und Sport, in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses mit.

Die Kindertagesstätte platzt aus allen Nähten, die Nachfrage übersteigt bei weitem das Angebot an Plätzen. Schon seit rund zwei Jahren nutzt die vierzügig ausgelegte Einrichtung den eigentlich zum pädagogischen Konzept zählenden Bewegungsraum für eine fünfte Gruppe. Bisher hatte es immer wieder für Unmut gesorgt, dass sowohl das Klinikum als auch der Aufsichtsrat den dringenden Handlungsbedarf nicht gesehen hatten und sich finanziell nicht an einem Ausbau beteiligen wollten. Träger der Tagesstätte ist die Stadt, das Gebäude gehört dem Klinikum. Nach wie vor sei die Stadt in Verhandlungen mit Geschäftsführer Matthias Geiser, erklärte Assfalg. Inzwischen habe das Klinikum erkannt, dass eine Erweiterung erforderlich ist, lehne es jedoch weiterhin ab, selbst zu bauen.

Nun ist Abhilfe in Sicht: Von zwei potenziellen Investoren, mit denen die Stadt Kontakt gehabt habe, sei einer bereit, den Neubau zu realisieren. Die Stadt könne dann die Räume bei ihm anmieten. Namentlich genannt werden wolle der Geldgeber nicht. Alles laufe über einen Mittelsmann. Es gebe konkrete Pläne für zwei Varianten. Da aus statischen Gründen kein zweites Stockwerk auf dem bestehenden Gebäude möglich ist, sei zum einen an einen Erweiterungsbau auf einem Teil der Freifläche gedacht. Für den Investor komme auf keinen Fall ein Anbau in Betracht, um das Gebäude auch eigenständig nutzen zu können, falls es die Kindertagesstätte einmal nicht mehr geben sollte. Die zweite Option, die er selbst aber nicht für optimal halte, sei der Bezug von Räumen im Erdgeschoss eines Gebäudes in der Nähe des bisherigen Standorts, schilderte Assfalg die Überlegungen.

Und wenn es einen Neubau gebe, sei es sinnvoll, diesen für drei Gruppen vorzusehen, denn die Klinik wolle für ihre Mitarbeiter 15 und der Investor weitere sieben Plätze reservieren. Wenn dann noch die Kinder aus dem Bewegungsraum ausziehen, um ihn wieder für seinen ursprünglich gedachten Zweck nutzen zu können, seien bereits zwei Gruppen belegt. Diese Ansicht teilte der Jugendhilfeauschuss. Auf besorgte Nachfragen, ob durch den Bau das Freigelände für die Kinder noch ausreiche, gaben Assfalg und Ute Tochtermann-Rottmann, Leiterin der Abteilung Kindertagesbetreuung, Entwarnung. Der Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) habe Zustimmung zu den Plänen signalisiert. Zudem könne der Nachwuchs unter Aufsicht das rückwärtige Areal in Richtung Klinik nutzen, stellte Assfalg fest.

"Das ist eine Lösung, die für uns als Kommune tragfähig ist", freute er sich, dass nach Monathe der verhandslungen nun Bewegung in das Thema gekommen ist. Auch der Ausschuss befürwortete mehrheitlich dieses Vorgehen.