Foto: Hennings

Spatenstich ist für Juli geplant. Kinder und Jugendliche sollen ebenfalls betreut werden.

VS-Schwenningen - Seit zehn Jahren hegt Maria Noce, Geschäftsführerin des Hospizes Via Luce, die Vision von einem eigenen Gebäude für die soziale Einrichtung. Die Erfüllung dieser Vision rückt immer näher: Im Juli ist voraussichtlich Spatenstich.

Nur das grüne Licht für einen passenden Termin von Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer fehle noch, berichtet Noce. Schäfer hat die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen und darf beim Spatenstich daher natürlich nicht fehlen. "Wir stehen in den Startlöchern und möchten starten, sobald sie den Termin freigibt. Wir sind sehr glücklich, dass es nach all den Jahren endlich losgeht", blickt Noce voraus.

Standort für das Bauvorhaben ist der Parkplatz des ehemaligen Klinikums an der Ecke Röntgenstraße/Virchowweg in direkter Nachbarschaft zum Haus Lebensquelle der Christlichen Ambulanten Pflege VS, in dem das Hospiz bislang mit untergebracht ist. Rund 2500 Quadratmeter umfasst das Grundstück, das Maria Noce, die auch Geschäftsführerin der Christlichen Ambulanten Pflege VS ist, hier nun erworben hat und dem Hospiz als Spende zukommen lässt. Entstehen wird ein ebenerdiger, bis zu 1000 Quadratmeter großer Bau, der sich an das bestehende Gebäude anschließt.

Nach dem Spatenstich werden Bagger und Co aber erst noch ruhen – in Angriff genommen wird die erste Bauphase erst nach der Sommerpause im September oder Oktober. "Bis dann ist hoffentlich alles Bürokratische geklärt und sind die Baugenehmigungen erteilt", zeigt sich Maria Noce hoffnungsvoll. Bis zur Fertigstellung dürften allerdings noch einmal zwei bis drei Jahre vergehen.

Geplant ist die Aufteilung in den Gebäuden dann wie folgt: In den Neubau zieht das Erwachsenenhospiz. In den dadurch frei werdenden Räumen im Haus Lebensquelle hält dafür eine neue Kurzzeitpflegestation für schwerbehinderte Kinder und Jugendliche Einzug. "Diese Einrichtung ist eine Vorstufe für das Kinder- und Jugendhospiz, das wir planen. Denn wir möchten nicht warten, bis dieses einmal fertig ist", erläutert Maria Noce.

Das Kinder- und Jugendhospiz, das in der Region des Südschwarzwalds einzigartig wäre und auf den Namen "Sternschnuppe" hören soll, kann erst verwirklicht werden, sobald genug Spendengeld beisammen ist. Benötigt wird dieses für das nachträgliche Errichten des zweiten Stockwerks auf dem Neubau. In diesen Räumen soll die "Sternschnuppe" einmal eine Heimat finden. Zusätzlich geplant ist ein freistehendes Haus, in dem Familienangehörige der betroffenen Personen unterkommen. Ziel ist schließlich, Familien mit unheilbar, schwerstkranken und behinderten Kindern mit einer Betreuung zu entlasten und ihnen die Möglichkeit zu bieten, Kraft zu tanken. Profitieren könnten davon nicht nur Eltern sondern auch Geschwister. "Sie kommen wegen der schweren Erkrankung ihrer Geschwister oft notgedrungen zu kurz", teilt das Hospiz in Schwenningen mit.

Der Weg bis hin zum Kinder- und Jugendhospiz jedoch ist sehr lang: Rund eine Million Euro ist notwendig, um das Projekt zu verwirklichen. Bislang wurden, so Noce, rund 27 000 Euro gesammelt. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Jahresbeginn verdoppelt. "Wir erhalten viele kleinere Spenden, die direkt zugunsten des Kinder- und Jugendhospizes verwendet werden", freut sich die Geschäftsführerin, die natürlich auf weitere Unterstützung hofft.