Die Gemeinschaftsunterkunft im Fürstenbergring in Villingen wird aufgegeben. Foto: Eich

Zukunft der Gemeinschaftsunterkünfte wird geprüft. 200 Asylbewerber kommen unter.

Villingen-Schwenningen - Rund 200 Flüchtlinge sind derzeit in den vier Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises in Villingen untergebracht. Mindestens eine Einrichtung soll jedoch bald geschlossen werden, zwei andere werden auf den Prüfstand gestellt.

Steigende Zuweisungen, Probleme mit Nachbarn, mancherorts mangelnde Informationspolitik: Der Flüchtlingszustrom vor zwei Jahren hat Ämtern, Ehrenamtlichen und auch Anwohnern einiges abverlangt. Schon seit längerem hält sich die Zahl der neu ankommenden Flüchtlingen in Grenzen. Seit Ende November 2016 ist deshalb auch klar, dass die Erstaufnahmestelle in der Dattenbergstraße zum Ende des Jahres aufgegeben wird.

Darüber hinaus sind die Gemeinschaftsunterkünfte des Landkreises in Villingen derzeit auf dem Prüfstand. "In den nächsten Wochen soll über die Strategie zur weiteren Verwendung der Gebäude, die als Gemeinschaftsunterkünfte dienen, entschieden werden", erklärt die Pressesprecherin des Landrats-amtes, Heike Frank, auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. Klar ist bislang nur: Die Gemeinschaftsunterkunft im Fürstenbergring wird aufgegeben. Die dort untergebrachten Personen – laut Landratsamt 50 an der Zahl – werden dann voraussichtlich bis zum 30. Juni in die Sturmbühlstraße nach Schwenningen ziehen, "sofern sie nicht vorher in die Anschlussunterbringung einbezogen werden können", wie Heike Frank berichtet. Anschließend endet der Mietvertrag. Dort kommen seit Herbst 2015 Flüchtlinge unter.

Gähnende Leere herrscht derzeit auch in der Gemeinschaftsunterkunft in den Erbsenlachen , die jedoch (noch) nicht komplett leer steht. Sie wird seit Herbst 2014 genutzt. Dort seien aktuell zehn Personen untergebracht. Aber: Für eine weitere Belegung werden die dortigen Wohnungen laut Heike Frank nicht mehr verwendet. "Die Unterbringung dieser geringen Anzahl an Personen wird dennoch aufrechterhalten, damit wir der Verkehrssicherungspflicht hinsichtlich des Gebäudes gerecht werden", berichtet die Pressesprecherin. Es wird jedoch geprüft, inwieweit die Unterkunft noch weiter gebraucht wird.

Ähnlich sieht es in der Freiburger Straße aus, in der seit Frühjahr 2015 Asylbewerber wohnen. Die dortigen Gebäude werden laut Angaben des Landratsamtes zum Teil als Gemeinschaftsunterkunft genutzt und zum anderen für die Unterbringung von Personen, die im Zuge des Familiennachzugs hier ankommen. Heike Frank: "Die Unterbringung ist jedoch auf bis zu drei Monate begrenzt." Zur Zeit kommen dort rund 70 Personen unter. Doch auch hier gilt: Über die weitere Verwendung im Rahmen einer Gesamtstrategie muss noch entschieden werden.

Nicht in Frage gestellt wird die Zukunft der Unterkunft in der Obereschacher Straße, die schon seit Jahren besteht und sich laut der Pressesprecherin bewährt hat. Derzeit kommen dort 77 Personen unter, das Gebäude mit der entsprechenden Nutzung soll in dieser Form beibehalten werden.