Alpenverein: Wandertage mit Kanutour und Besuch in Dresden

VS-Villingen. 26 Personen des Alpenvereins, Sektion Schwarzwald, unter der Leitung von Peter Schütte nahmen an Wandertagen in der Sächsischen Schweiz teil. Sie machten sich mit dem Bus auf den Weg in das Landschafts- und Wanderparadies Elbsandsteingebirge.

Noch vor dem Erreichen des Hotels im Kirnitzschtal lernten die Teilnehmer in einer etwa zweistündigen Wanderung die eigenwillig geformten Felsnadeln und -türme des Felsenlabyrinthes im Bielatal kennen.

Am nächsten Tag war zuerst eine Kahnfahrt in dem gestauten oberen Baches der Kirnitzsch angesagt. Der Bach in dem schluchtartigen engen Tal bildet hier die Grenze zu Tschechien. Trotz zeitweise leichtem Regen war die Kahnfahrt ein echter Genuss. Als erstes erwarteten die Bootsfahrer eine kleine herzförmige Liebesinsel. Nach der Bootsfahrt ging es über steile Stufen im engsten Felsspalt der Sächsischen Schweiz hinauf zum Hermannseck und wenig später wieder hinab ins wildromatischen Kirnitzschtal, wo in Bälde auf einem Rastplatz im Böhmischen verdiente Ruhe eingelegt wurde.

Charakteristisch ganz andere Landschaften waren am nächsten Tag zu bewundern. Der Gohrisch, ein wild zerklüftetes Felsenmasssiv, wurde bestiegen. Den Teilnehmern boten sich phantastische Aussichten, wie zum Beispiel der markante Lilienstein, Europas größte Festung, Königsteine oder gar das Felsmassiv des Falkensteins. Letztgenannter hat für den Klettersport eine besondere Bedeutung. Begann doch hier durch Schandauer Turner im Jahre 1864 die Geschichte des Deutschen Bergsteigens. Beim engen, dunklen Abstieg durch die Falkenschlucht musste gar manchem schon Mut zugeredet werden.

Als nächstes besuchten die Wanderer die naheliegende, niemals bezwungene Festung Königstein. Von hier war besonders der Blick auf die mäandernde Elbe traumhaft. Als letztes Felsenmassiv stieg die Gruppe über den Klammweg hinauf zum Pfaffenstein. Sehenswert ist dort vor allen Dingen die sagenumrankte Barbarine, eine 42 Meter hohe Felsennadel.

Abseits von touristischen Wegen ging es am vierten Tag auf der anderen Elbseite auf nur Kennern bekannten schmalen und steilen Felspfaden hinauf zur sogenannten Lokomotive. Die Felsformation gleicht einer alten Dampflokomotive. Wiederum prächtige Aussichten auf die bizarre Felsenlandschaft in der Gegend der berühmten Bastei war der Lohn des Aufstieges. Hinab durch die Wolfsschlucht und weiter durch das märchenhafte Polenztal wanderten die Teilnehmer zurück zum Ausgangspunkt und setzten mit einer Gierfähre wieder auf die andere Flußseite.

Einen weiteren Höhepunkt brachte der Donnerstag. Am Fuße des Bloßstockes, mit 92 Metern die höchste Wand der Sächsischen Schweiz, konnten die Wanderer zum Beispiel die beängstigenden ersten hohen Sicherungshaken für Kletter entdecken. Nach den Sächsischen Kletterregeln dürfen keine neuen Haken mehr in die Felsen geschlagen werden. Weiter ging es über die nicht enden wollenden Stufen des Friensteins hinauf auf die Obere Affensteinpromenade.

Anfangs im engen und zerklüfteten Felsinnern, später im Freien durchstieg die Gruppe die ausgesetzte steile Häntzschelstiege mit Hilfe von Eisenklammern. Weitere Trittstufen und Eisengriffe liesen sie immer höher gelangen. Auf schmalen Pfaden ging es weiter bis zum aussichtsreichen Rastplatz, dem Carolafelsen. Auf der anderen Seite des großen Felsmassives ging es über den Rauschengrund hinab bis in das kleine Grenzdörfchen Schmilka, wo der Busfahrer in einem herrlichen kleinen Biergarten auf die erschöpften, aber frohen Wanderer wartete.

Wenn man sich in dieser beeindruckenden Gegend aufhält, darf ein Besuch in Dresden nicht fehlen. Eine Stadtführerin unterhielt die Schwarzwälder etwa zwei Stunden in kurzweiliger Form mit Witz und Wissen über ihre Heimatstadt. Ein grandioses Erlebnis bei sonnenreichem Wetter fand damit einen würdigen Abschluss.