Für Frank Schaumann wird mit der Stelle im Palliativzentrum ein Traum wahr

Von Birgit Heinig

Für Frank Schaumann hat sich gerade ein Traum erfüllt. Das Palliativzentrum am Kreisklinikum spielt in diesem die Hauptrolle.

Villingen-Schwenningen. Seit Dezember bietet das Palliativzentrum am Schwarzwald-Baar-Klinikum bis zu zwölf unheilbar kranken Patienten eine Rundumversorgung, wie sie im laufenden Krankenhausbetrieb nur schwer möglich ist.

Der Palliativmediziner ist als Oberarzt für die neue Station der Klinik für Hämatologie und Onkologie verantwortlich. Zusammen mit seiner Kollegin Annette Pottharst teilt er sich den Dienst – "einer von uns beiden ist immer ansprechbar". Frank Schaumann hat ein Team von hochqualifizierten Menschen um sich, die sich mit ihren Professionen für Menschen einsetzen, deren Krankheit weit fortgeschritten und deren Lebenserwartung begrenzt ist: speziell ausgebildetes Personal in den Bereichen Medizin, Pflege, Physiotherapie, Psychoonkologie, sozialer Dienst und Seelsorge.

"Alle Dinge, die uns wichtig waren, konnten wir umsetzen."

Deren gemeinsames Ziel ist es, die Patienten bei einer vorübergehend stationären Behandlung im Palliativzentrum von quälenden Symptomen zu befreien, zu stabilisieren und möglichst nach Hause oder – wenn nötig – in ein Hospiz entlassen zu können. Bereits 2007 entstand bei Ärzten und Patienten der Wunsch, dafür einen gesonderten Raum zu schaffen. In den Plänen von 2004 für einen Krankenhausneubau war dieser weder räumlich noch finanziell enthalten. 2009 gründete sich deshalb der Förderverein "Palliativzentrum-VS" mit Frank Schaumann als Gründungsmitglieder.

Bis heute gehört er dem Vorstand an. Das primäre Vereinsziel, der Bau eines Palliativzentrums, ist mit Hilfe von Spenden in Höhe von 1,7 Millionen Euro inzwischen erreicht.

"Alle Dinge, die uns wichtig sind, konnten wir umsetzen", blickt Schaumann auf sechs Jahre des ehrenamtlichen Engagements zurück und ist dankbar, Teil zweier so "toller Teams" zu sein: der Mannschaft im Palliativzentrum und des Vereins. Frank Schaumann ist gebürtiger Villinger. Nach dem Abitur 1992 am Romäusring-Gymnasium und vor allem dem Zivildienst bei den Maltesern, stand fest, dass er Medizin studieren würde. Noch während des Studiums in Freiburg verfasste er seine Doktorarbeit.

Das praktische Jahr verbrachte er in den Kliniken in Villingen, Schwenningen sowie in der Schweiz und wurde 2001 als Assistenzarzt in die "Innere" übernommen. 2008 legte er den Facharzt für Innere Medizin ab, bildete sich 2009 zum Palliativmediziner weiter und erweiterte 2010 sein Fachgebiet auch noch um die Schwerpunkte Hämatologie und Onkologie. Der 43-Jährige ist verheiratet und hat zwei kleine Kinder, mit denen er gerade auf der Fasnet war. "Meine Frau Stephanie und ich sind seit Jahrzehnten Mitglied der Narrozunft", sagt Schaumann. Stunden, die er mit seiner Familie – am liebsten auf Reisen – verbringen kann, gibt es nicht so viele.

Frank Schaumann ist dankbar für die Rückendeckung, auch seiner Eltern vor Ort, ohne die sein doppeltes Engagement im Beruf und im Verein nicht möglich wäre. Ein wenig Raum bleibt deshalb manchmal auch für seine weiteren Leidenschaften – die Musik und die Kunst.