"Das Paradies und die Peri" von Robert Schumann bot der Liederkranz Schwenningen. Fotos: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Liederkranz begeistert mit dem Oratorium "Das Paradies und die Peri" / Solisten und himmlischer Chor

Von Erich Bieberstein

VS-Schwenningen. Als Konzerthöhepunkt des ältesten Vereins Schwenningens hatte sich der Liederkranz mit dem Oratorium "Das Paradies und die Peri" von Robert Schumann einen gelungenen Schlusspunkt des Jubiläumsjahres gesetzt.

Rund 100 Sängerinnen und Sänger, Musiker und Solisten sorgten zwei Stunden lang für einen Konzertgenuss erster Klasse. "Es erwartet Sie ein außergewöhnliches Konzert mit einem Stück, das in Schwenningen erstmals zu hören ist", versprach die Vorsitzende Brigitte Lutz den knapp 500 Besuchern. Schumann hat das Stück exakt zu der Zeit geschrieben, als der Liederkranz gegründet wurde. Dies war letztlich für den Konzertmeister Daniel Sütö auch Grund genug, das weltliche Oratorium auszuwählen. Schon damals bot der Orient mit seinen Sagen und Mythen sowie die Pracht des Abendlandes genug Stoff, um die Komponisten zur inspirieren. Die Peri, von Sandra Reineboth mit einer beeindruckenden Stimme dargestellt, ist ein gefallener Engel, welcher aus dem Himmel verstoßen wurde und mit Geschenkesgaben wieder zurückkehren kann. Doch weder der letzte Blutstropfen eines im Krieg sterbenden Jünglings noch der letzte Seufzer einer an Pest verstorbenen ägyptischen Schönheit reichen aus, um sich Eintritt an der Himmelspforte zu verschaffen. Erst die Tränen eines syrischen Verbrechers, welcher beim Anblick spielender Kinder Tränen der Reue vergießt, finden Anklang. Und so kann der Engel Peri wieder in den Himmel zurückkehren. Die Solisten Elisabeth Kreuzer (Alt), Sandra Reineboth (Sopran), Jianeng Lu (Tenor) und Jaewon Kim (Bariton) überzeugten mit ihren Stimmen. Mal kam die Stimme des Soprans und Alt wie aus dem Nichts hervor – im Gegensatz dann die kräftigen Tenor- und Baritonstimmen. Mit scheinbarer Leichtigkeit wurde die Intonation stets beeindruckend getroffen. Auch das Orchester, Mitglieder der Musikakademie Villingen-Schwenningen und Studenten der Musikhochschule Trossingen wurden von Daniel Sütö hervorragend geführt. Der vierstimmige Hornsatz oder die Streicher untermalten ein ums andere Mal die Erzählgeschichte, Fanfarenklänge kündigten neue Geschehnisse an. Schließlich bildeten die 52 Sängerinnen und Sänger des Liederkranz den Himmelschor. Die Geschichte endete mit einem fulminanten "Willkommen unter den Frommen, sei uns gegrüßt".

Die monatelange Vorbereitungszeit hat sich gelohnt, so waren sich die Konzertbesucher einig. Einen Jubläumsjahresabschluss in dieser Form zu feiern ist etwas einmaliges, so sah es auch Stadtoberhaupt Rupert Kubon. Auch wenn die Randbedingungen im "Konzertsaal", der Sporthalle der Polizeifachschule nicht optimal waren, so übergab er doch gerne seinen Jubiläumsscheck zum 175-jährigen Geburtstag.