Johanna-Schwer-Hort: Kubon geht von Schließung aus / Weiterführung nur, falls Ganztagsschule nicht kommt

Mit einer Petition im Internet an Oberbürgermeister Rupert Kubon will Niklas Bresinski die geplante Schließung des Horts der Johanna-Schwer-Kita abwenden.

VS-Villingen. Seit Bekanntwerden der Schließungspläne sind die Eltern, deren Kinder die Einrichtung besuchen, besorgt (wir berichteten).

Der Initiator der Petition spricht sich für den Erhalt eines breiten Angebots in der Kinderbetreuung für Grundschüler aus. Er weist darauf hin, dass im Rahmen des Ausbaus von Grundschulen zu Ganztagsschulen vorgesehen ist, andere Betreuungsmöglichkeiten zu schließen.

Davon ist der Schülerhort der Johanna-Schwer-Kindertagesstätte betroffen, der im Sommer 2017 von der Schließung bedroht ist. "Andere Horte werden folgen oder sind bereits geschlossen, sodass die Betreuung von Grundschulkindern immer einseitiger Richtung Ganztagsschule verschoben wird", kritisiert der Initiator. Im Übrigen werde mit der Anmeldung am Ganztagesunterricht das Kind für die gesamte Schulwoche auch nachmittags schulpflichtig.

"Wir – die Eltern der Hortkinder – setzen uns für den Erhalt der Horte ein, um diese seit vielen Jahren bewährte Alternative zur Schulbetreuung zu erhalten", heißt es in der Begründung der Petition.

Angeführt wird die "hochwertige pädagogische Betreuung durch ausgebildetes Fachpersonal", die kleinen Gruppen, die familiäre Atmosphäre sowie die Rückzugs- und Entspannungsmöglichkeiten für die Kinder. Die Eltern schätzen die flexiblen Abholzeiten, das integrierte Ferienprogramm sowie die räumliche Trennung von Schule und Nachmittagsbetreuung. Sie fordern die Aufrechterhaltung der freien Schulwahl und Betreuungsform durch Kombination von Hort mit Halbtagesschule. Die Online-Petition läuft bis zum 9. März und ist unter www.openpetition.de/petition/online/kinderbetreuung-fuer-grundschueler-erhalt-eines-breiten-angebotes zu finden.

Indes brauchen sich die Eltern aber nicht allzuviel Hoffnung auf einen Fortbestand des Horts machen, wie einer Stellungnahme von Oberbürgermeister Rupert Kubon zu entnehmen ist. Er teilt unmissverständlich mit, dass der Hort geschlossen wird. Nur falls die geplante Ganztagsschule nicht genehmigt werde, würde der Hort weitergeführt, so dass aus seiner Sicht für die Eltern Planungssicherheit besteht.

"Dass Eltern Planungssicherheit brauchen, ist mehr als verständlich. Das weiß ich auch aus eigener Erfahrung mit zwei Kindern, deren beide Eltern voll berufstätig sind", so der OB. "Deshalb kann ich die Sorge sehr gut nachvollziehen. Dennoch sind die vorgebrachten Bedenken der Eltern in Bezug auf den Hort der Johanna-Schwer-Kita unbegründet", führt Kubon aus. Dies sei den Eltern auch bereits mehrfach so mitgeteilt worden. Zwar sei es zutreffend, dass bislang die formale Genehmigung für den Ganztagsschulbetrieb der Klosterringschule nicht vorliege, doch sei das weder ungewöhnlich noch müsse dies zu Beunruhigung führen. "Es ist bisher übliche Praxis gewesen, dass die Anträge für die Ganztagsschulen im Herbst gestellt werden und die Genehmigungen erst im darauffolgenden Frühjahr eingehen." Die Stadt bereite deshalb ganz planmäßig den Ganztagsbetrieb an der Klosterringschule vor. Deshalb empfielt Kubon den Eltern, sich darauf einzustellen. "Damit werden deutlich bessere Betreuungsmöglichkeiten geschaffen als bisher möglich sind – und das zukünftig dann auch in grundhaft sanierten Räumen", meint Kubon.

"Lediglich für den äußerst unwahrscheinlichen Fall, dass es wider Erwarten und entgegen der Erfahrung keine Genehmigung für die Ganztagsschule geben sollte, haben wir den Eltern die Zusage gegeben, dass wir den Hort weiterführen werden. Schließlich möchten wir nicht, dass die Eltern letztlich ohne qualifizierte Betreuung für ihre Kinder dastehen. Deshalb führen wir derzeit eine Phantomdiskussion", sagt Kubon. "Wir bedauern, dass das Verfahren so unbefriedigend abläuft, aber es liegt leider nicht in unserer Hand", so Kubon in seiner Stellungnahme.