Am 16. August zieht die CNC-Produktion in die Halle an der Max-Planck-Straße ein. Foto: Bäckermann Foto: Schwarzwälder-Bote

"Vorausschauende Expansion" für Neuaufträge aus der Automobilindustrie / Nachwuchswerbung bei Ferienjobbern

Villingen-Schwenningen (kib). Die Eisenmann Druckguss GmbH hat seit August eine weitere Halle zur Produktion und Montage angemietet. Mit Blick auf zwei neue Aufträge werden die Standorte an der Rietheimer und der Max-Planck-Straße zu eng, erklärt Geschäftsführer Helmut Hirt.

Daimler hat dem Villinger Unternehmen den Auftrag für die Produktion einer elektrischen Parksperre erteilt, eine neue Generation der konventionellen Handbremse, die per Knopfdruck aktiviert wird. Acht bis neun Jahre Laufzeit seien geplant, berichtet Hirt. Zudem wurde Eisenmann von dem Automobilzulieferer Magna aus Österreich für die Produktion des so genannten e-Rads, eines Antriebsrads für Elektro-Fahrzeuge, engagiert. In der Startphase gehe es um geringe Stückzahlen, so Hirt. Je nach Marktentwicklung des Elektroantriebs, könnte sich daraus aber ein Großauftrag ergeben.

"2012 müssen die Aufträge bewerkstelligt werden", erläutert Hirt den Hintergrund der "vorausschauenden" Expansion an der Max-Planck-Straße. Am Dienstag soll die CNC-Produktion in die angemietete Halle einziehen, wenig später die Montage.

Hirt ist zufrieden mit der Entwicklung des Unternehmens seit der Insolvenz 2009 und der anschließenden Umstrukturierung. Wenn die Wirtschaft nicht wieder verrückt spiele, werde Eisenmann 2012 wieder das Niveau von 2008 erreicht haben.

Entsprechend positiv entwickelt sich auch die Zahl der Arbeitsplätze. "Wir waren schon bei 172", erinnert sich Hirt, "jetzt fahren wir die Zahl der Festangestellten wieder hoch." Ende September werden es voraussichtlich 200 sein. Hinzu kommen 15 bis 20 Leiharbeitnehmer. Ein geringer Anteil an Leiharbeit werde weiter nötig sein, um Auftragsspitzen abzufedern, so Hirt. "Mehr als zehn Prozent der Belegschaft sind darüber aber nicht darstellbar."

Fachkräftemangel verspürt der Druckguss-Hersteller vor allem im technischen Bereich. "Wir sind stark spezialisiert", erklärt Hirt, "Gießereimechaniker und Qualitätstechniker sind nicht leicht zu finden." Daher setzt das Villinger Unternehmen auf die Ausbildung im eigenen Haus.

Die Voraussetzungen für den Berufseinstieg seien relativ hoch: Abitur oder eine gute mittlere Reife seien erforderlich, um die Ausbildung im Elektronikbereich meistern zu können. Sehr gute Erfahrungen habe der Betrieb übrigens mit Nachwuchskräften mit Migrationshintergrund gemacht, berichtet Hirt.

Um neue Auszubildende wirbt Eisenmann indirekt auch während der Sommerferien: 20 bis 30 Schüler und Studenten jobben während der Urlaubszeit im Betrieb – und etwa zehn Prozent begegnen Hirt eines Tages dann als Auszubildende wieder.