Die Geehrten der Freiwilligen Feuerwehr Schwenningen (von links): Dietmar Bockje, Ulrich Beha, Werner Kirchner, Karl-Martin Hahn, Martin Bay, Bernd Bichl und Dietmar Deufel. Foto: Strohmeier

Stadt vergisst das Mobiliar zu bestellen. Karl Martin Hahn neuer Ehrenkommandant. Über 30 Beförderungen.

VS-Schwenningen - Oberbürgermeister-Stellvertreter Siegfried Heinzmann machte bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schwenningen keinen Hehl daraus: Er ist sauer auf die Stadtverwaltung. Warum? Diese vergaß, das Mobiliar fürs neue Gerätehaus zu bestellen.

War man um den Jahreswechsel noch optimistisch, irgendwann im Frühjahr einziehen zu können, wurden die Feuerwehrmänner in der vergangenen Woche auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Kommandat Thomas Nagel hatte einen Termin bei der Stadt, bei dem die Eröffnung besprochen werden sollte. Dabei stellte sich heraus, dass das Mobiliar für sein Büro sowie weitere Stühle und Tische vergessen wurden zu bestellen, beziehungsweise auszuschreiben. Dies muss jetzt schleunigst nachgeholt werden. Wann der Einzugstermin ist, steht noch nicht fest, einziger Hinweis: irgendwann im Sommer, und manch einer unkte schon, dass bei der Zeitangabe nicht das Jahr hinzugefügt wurde. Aber nicht nur das Mobiliar bereitet Sorgen. So war in der Runde zu hören, dass vor allem auch die Tore der Außenanlage ihre technischen Tücken hätten.

Trotz dieser erneuten Terminverschiebung zeigten sich die Schwenninger Feuerwehrler guter Dinge bei ihrer 153. Hauptversammlung, zu der rund 80 Mitglieder den Weg fanden. Thomas Nagel konnte in seinem Gesamtbericht erläutern, dass die Wehr aktuell 98 Aktive habe, davon sind 46 Atemschutzträger, viele haben die notwendigen Führerscheine für den Fuhrpark, es gibt einige Gruppen- wie auch Zugführer. Im vergangenen Jahr wurden 19 Dienstabende abgehalten, aufgeteilt in Theorie und Praxis. In der Praxis ging es um die Löschangriffe und die Technische Hilfsleistungen. Um im Ernstfall bestens vorbereitet zu sein, investieren die Feuerwehrmänner und -frauen viele Stunden Freizeit. Der Durchschnitt liegt bei 83 Stunden, wobei es einige mit 305 Dienststunden gibt und andere mit null Stunden.

Das Durchschnittsalter der Gesamtfeuerwehr liegt bei 31 Jahren, das der Aktivengruppe bei 41. In der Hochrechnung für die kommenden sechs Jahre wird sich dies auch nicht groß ändern. Sollten alle Jungfeuerwehrler dabei bleiben, hat man eine Aktivenstärke von 108 im Jahr 2012. Bei den Einsätzen gab es im vergangenen Jahr keinen Großbrand, zu dem man ausrücken musste. Kleinbrände waren es 32, mittelgroße 13 und Fahrzeugbrände drei. Bei den technischen Hilfsleistungen lag die Rettung mit 33 Einsätzen an der Spitze, und bei den Fehlalarmen gab es 50 Mal blinden Alarm und zwei böswillige Fehlalarme.

Hat der Gemeinderat der Feuerwehr eine Quote von 80 Prozent vorgeschrieben, bei denen sie die Alarmierungszeit von zehn Minuten einhalten muss, kommt man in der Auswertung auf eine Quote von 93 Prozent. Nur bei sieben Prozent erreicht man die Quote nicht, was Thomas Nagel als hervorragend bezeichnete.

Zu den Lehrgängen an der Landesfeuerwehrschule hatte man sechs Mitglieder entsendet, bei Lehrgängen im Kreis und der Stadt waren 17 dabei. Zufrieden war der Kommandant auch mit den Probenbesuchen, womit er nicht zufrieden war, waren die Übungsfahrten mit den Fahrzeugen. Hier redete er seinen Leuten ins Gewissen, öfter auf Übungsfahren zu gehen, damit es im Ernstfall klappt.

Sebastian Jaster von der Jugendfeuerwehr berichtete über einen Mitgliedsstand von 21, davon 18 Jungen und drei Mädchen. Martin Burwig von der Höhenrettung berichtete von 17 Mitgliedern der Abteilung, die auch immer wieder im Einsatz seien, beispielsweise bei Personensuche in der Wutachschlucht. Und momentan erarbeitet man mit den Rottweiler Kollegen eine Rettungskonzept für den neuen Turm, der dort gebaut wird. Insgesamt wandte man 1590 Stunden auf.

Die Führungsgruppe C setzt sich aus 21 Kameraden ein, die 26 Mal beim Einsatz waren, 22 davon waren ebenfalls Brände. Daniel Henschke berichtete über die luK-Gruppe, bei der 16 Fernmelder den Wagen bedienen können, 13 davon sind aus Schwenningen, da dort das Fahrzeug auch stationiert ist.

Insgesamt konnte Thomas Nagel an dem Abend 31 Beförderungen vornehmen. Es war ein so große Zahl, da sich in den Statuten etwas änderte, danach wurden die Ehrungen vorgenommen. Für 25 Jahre aktiven Dienst bekamen Martin Bay und Bernd Bichl eine Auszeichnung, für 40 Jahre Ulrich Beha, Kurt Schulz, Werner Kirchner und Dietmar Bockje. Für 50 Jahre wurden ausgezeichnet Dietmar Deufel und Karl-Martin Hahn. Letzterer wurde an dem Abend auch zum Ehrenkommandanten ernannt.