Wieder stellt sich das Villinger Barockensemble in den Dienst der guten Sache und unterstützt die Caritaseinrichtungen "Die Brücke" und "Hand in Hand". Die Musiker werden hier bei dem Auftritt in der Benediktinerkirche gezeigt. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Barockorchester bietet Benefizkonzert zu "Telemann in Paris"

Von Siegfried Kouba

VS-Villingen. Zugunsten der Caritas bot das Barockorchester Villingen ein Benefizkonzert in der Benediktinerkirche. Hierzu begrüßte die Sozialpädagogin und Familientherapeutin Elke Schwarz die Gäste. Sie wies darauf hin, dass sich das Ensemble zum 23. Mal für die Gemeindepsychiatrische Arbeit engagiere. Der Erlös käme der Tagesstätte "Die Brücke" und dem Patenschaftsangebot "Hand in Hand" zugute.

Schwarz betonte, dass jeder Mensch psychisch krank werden kann mit entsprechenden Folgen, die bis zum Verlust von alltäglichen Handlungs- und Beziehungskompetenzen führen können, einhergehend mit zunehmender Armut, Sprachlosigkeit, Überforderung, Rückzug, Isolation und Scham. Hier soll die "Brücke" helfen. Ähnlichen Ansatz hat die Aktion "Hand in Hand", wo man sich Kindern psychisch erkrankter Eltern annimmt. Alles verursacht naturgemäß Kosten, die teils durch das Benefizkonzert aufgefangen werden sollen.

Nicht von ungefähr wählte das Barockorchester als Titel des Konzertes "Telemann in Paris". Im Mittelpunkt standen Block- und Traversflöte, die im Barock eine enorme Entwicklung erlebten. Hervorragende Musiker machten sich einen Namen sowohl als Komponisten als auch als Flötenvirtuosen. So Michel Blavet und Jacques-Christophe Naudot. Sie und andere luden den bekannten, durch italienischen Stil beeinflussten Hamburger Musikdirektor Georg Philipp Telemann 1737 in die französische Hauptstadt. Es wurde eine Begegnung gegenseitiger Befruchtung, die sich in einer eigenen Mischung niederschlug. Hörte man im Naudot-Adagio nicht deutlich Vivaldi? Telemann präsentierte seine "Pariser" Quartette und durfte sie per königlichem Dekret drucken lassen.

Gundula Bolanz und Gaby Zucker (Blockflöten), Berthold Graf (Traversflöte), Johannes Michel und Joachim Westendorf (Barockgeigen), Lena Scheidel (Violine), Andreas Rossmy (Violoncello), Matthias Eschbach (Cembalo) und Friedemann Kawohl (Cembalo/Barockgitarre) sorgten in wechselnden Besetzungen für treffsichere Interpretationen.

Sie reizten die klanglichen Möglichkeiten ihrer Instrumente und die akustische Situation des Benediktiner-Chorraums aus. Ihre Ausdrucksformen fingen die ganze Welt des Barock ein. Das komplette Ensemble bot als Zugabe ein Presto von Joseph Bodin de Boismortier, ebenfalls eine Flötisten-Größe.