Christian Krause und Markus Heinzelmann nehmen den Schlüssel fürs neue Feuerwehrgerätehaus von Uwe Schlenker (von links) entgegen. Foto: Streck Foto: Schwarzwälder-Bote

Gestern Abend Festakt zum Umzug der Feuerwehr in den Neubau / 7,4 Millionen Euro Baukosten

Von Sabine Streck

VS-Schwenningen. Eine schier unendliche Geschichte hat ein gutes Ende gefunden: Das neue Schwenninger Feuerwehrgerätehaus wurde gestern Abend bei einem Festakt feierlich eingeweiht.

Fast 50 Jahre hat es gedauert, bis der Neubau an der Ecke Oberdorf-/Silcherstraße realisiert wurde, mehr als 100 Jahre lang war die Schwenninger Feuerwehr an ihrem Platz in der Bildackerstraße beheimatet. Davor war sie ganz in der Nähe des jetzigen Neubaus, nämlich von 1903 bis 1914 an der Sänger-/Weidenstraße. Somit kehre sie an ihren Ursprungsstandort zurück, meinte Oberbürgermeister Rupert Kubon gestern Abend. Mehr als 100 Jahre lang habe das Haus in der Bildackerstraße gute Dienste geleistet. Aber es habe schon lange nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprochen. "Der Umzug war überfällig." Vor 50 Jahren habe die Stadt schon Überlegungen für einen Neubau angestellt, aber damals habe noch keine wirkliche Not für die Entscheidung bestanden, die vor zehn Jahren dann getroffen worden ist.

2012 wurde der Projektbeschluss für das neue Haus gefasst. Mit dem Neubau für 7,4 Millionen Euro, wovon eine halbe Million Euro vom Land bezuschusst wird, seien Maßstäbe gesetzt worden, meinte Kubon. Zwölf Fahrzeugplätze, ein Schlauchturm, der als Übungsplatz für die Höhenrettung genutzt werden könne und eine Schlauchwerkstatt, die die der Villinger Wehr überflüssig mache. Somit werde in den Räumen dort mehr Platz frei. Der Neubau sei gut investiertes Geld in die Sicherheit der Bürger, die zweifelsohne im Mittelpunkt stehe. Zudem sei schnelle und professionelle Hilfe gewährleistet.

Architekt Uwe Schlenker sprach von einem großen Tag für die Feuerwehr. Schön sei es auch, dass das alte Haus in der Bildackerstraße mit einer anderen Nutzung erhalten bleibe. Dennoch sei der Weg in das neue Gebäude nicht einfach gewesen. Jahrzehnte verhallte der Ruf der Wehr, bis Familie Meder gekommen sei und das Grundstück zur Verfügung gestellt habe. Jetzt stünden 5000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung.

"Es ist vollbracht", meinte Gesamtfeuerwehrkommandant Markus Heinzelmann und dankte allen Beteiligten, vornean der Firmenfamilie Meder.

Nicht ohne Ironie hielt der stellvertretende Abteilungskommandant der Schwenninger Feuerwehr, Christian Krause, Rückblick. Nach 101 Jahren und 146 Tagen beginne nun eine neue Ära. 1968 habe der damalige Oberbürgermeister Gerhard Gebauer gesagt, dass die Tage im alten Feuerwehrhaus gezählt seien. Doch es sollte noch fast 50 Jahre dauern, bis es soweit war. Kreisbrandmeister Florian Vetter sprach von einem lang ersehnten Neubau, der endlich da sei. Jetzt könnten die Feuerwehrleute einziehen, denn sie seien das schönste und wichtigste Möbelstück in diesem neuen Haus. Die Feuerwehr ist seit ein paar Wochen bereits im Neubau und hatte schon 14 Einsätze zu absolvieren.