Ein Kunstwerk von Klaus Ringwald aus Schonach ist der Münsterbrunnen in Villingen. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung gibt Einblick in den Schaffensprozess von Klaus Ringwald

Von Wilfried Strohmeier

Schonach. Klaus Ringwald dürfte einer der bekanntesten zeitgenössischen Künstler der Region sein. Seine Bronze-Plastiken sind vor allem in Südwestdeutschland zu sehen, aber nicht nur: Übergroß ist seine Skulptur Christus auf dem Thron, die den Besuchern der Kathedrale in Canterbury ins Auges sticht, wenn sie durch das Christ-Church-Gate gehen.

Lothar Späth und Heiner Geissler sind nur zwei bekannte Zeitgenossen, die für Ringwald den "Kopf hinhielten", damit er sie in Bronze verewigen kann, andere waren Wirtschaftsbosse, die deutschlandweit bekannt sind und waren. Die Villinger kennen seinen Namen von dem Portal des Münsters Unserer lieben Frau und vom Münsterbrunnen, beides trägt ebenfalls die Handschrift des Schonachers Klaus Ringwald.

Nach seinem Tod im November 2011 ging sein Gesamtwerk an die Klaus-Ringwald-Stiftung. Diese hat in den vergangenen Jahren den Nachlass geordnet und hat sich nun entschlossen, die erste Ausstellung nach dem Tod des Künstlers zu realisieren.

Ort wird sein Atelier mit angeschlossenem Ausstellungsräumen, Alfred-Feuchtel-Weg in Schonach sein. Die Ausstellungsräume waren zum Zeitpunkt des Todes von Ringwald so gut wie im Rohbau. Diese hat man auch so belassen, einzig Brandschutzauflagen kam man nach und Unfallverhütungsvorschriften.

Es stand die Frage im Raum, was sich in der rohbauartigen Ausstellung zeigen lässt. Die Idee war, die Parallele vom halbfertigen Gebäude zur halbfertigen Bronzeplastik zu ziehen. So steht nicht das fertige Kunstwerk im Mittelpunkt, sondern der Schaffensvorgang. Den Besuchern wird an vier Tagen ein Eindruck vermittelt, wie Ringwald arbeitete und somit stehen vor allem die Gipsabdrücke im Mittelpunkt.

Eine Werkstattecke ist eingerichtet, in der vieles gezeigt wird und im Atelier selbst laden die Mitglieder der Kunststiftung zum Gespräch ein.

Die Ausstellung ist in drei Bereiche unterteilt: Im Untergeschoss ist die Kunst im öffentlichen Raum zu sehen, Entstehung eines Porträts und ein einzigartiges Filmdokument, wie Ringwald die Skulptur Christus auf dem Thron schuf. Im Erdgeschoss gibt es die Abteilung Köpfe und Viecher zu sehen und im Obergeschoss Sakrale Kunst, denn Ringwald hat auch einige Kreuzwege realisiert.

Weitere Informationen: Klaus Ringwald: Ein Museum entsteht. 26. und 27. September sowie 3. und 4. Oktober, Alfred-Feudel-Weg 12 in Schonach. die Besucher werden gebeten nicht mit dem Auto an das Atelier zu fahren, da die Parkplätze äußerst begrenzt sind. Es ist ein Shuttle-Bus ab dem Haus des Gastes eingerichtet.