Die Finanzierung des Raums der Stille ist auf der Zielgeraden: Michael Sauter (links), Filialleiter der Sparda-Bank in Villingen, sowie die Initiatorinnen Eva Säger (Zweite von links) und Jasmin Erichsen mit ihrem Chef Matthias Henschen. Foto: Zieglwalner Foto: Schwarzwälder-Bote

Klinikum: Mitarbeiterinnen der Intensivstation initiieren Raum der Stille / Finanzierung durch Spenden gesichert

Villingen-Schwenningen. Dass es bald einen Abschiedsraum für Eltern gibt, deren Kind im Schwarzwald-Baar-Klinikum stirbt, ist dem unermüdlichen Einsatz von zweier Mitarbeiterinnen zu verdanken: Um das Zimmer auf der Kinderintensivstation auf Spendenbasis gestalten zu können, haben Eva Säger und Jasmin Erichsen in den vergangenen Monaten die Werbetrommel in der Region gerührt und sind auf der Zielgeraden angekommen. Mit einer Spende von 4000 Euro der Sparda-Bank Baden-Württemberg seien die erforderlichen Mittel von mehr als 40 000 Euro fast zusammen, freuen sich die Fachkinderkrankenschwestern.

Gemeinsam mit Francisca Kurz, Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, haben sie die Initiative für diesen Raum der Stille ergriffen, um einen würdevollen Rahmen für diesen schmerzlichen Abschied für die Eltern zu schaffen. Mit ihrem Chef Matthias Henschen, Direktor der Klinik für Kinderheilkunde, Jugendmedizin und Kinderchirurgie, hatten sie von Anfang an einen Befürworter zur Seite und mit Tobias Kammerer aus Rottweil einen Künstler mit im Boot, der nicht nur die Gestaltung, sondern auch die Bauleitung in die Hand genommen hat. Noch im August ist die Fertigstellung des Raums geplant, der auch an den Kreißsaal und die Notaufnahme angebunden ist und allen Eltern zur Verfügung steht, die im Klinikum Abschied von einem Kind nehmen müssen.

Es sei eine wichtige Investition, diesen Raum der Stille für Familien einzurichten, um sie in dieser schlimmen Zeit zu unterstützen, betont Michael Sauter, Filialleiter der Sparda-Bank in Villingen. So sei für das Team schnell klar gewesen, dass die Spende an das Klinikum geht. "Wir wollen Menschen bei uns in der Region unterstützen, die es schwerer haben als andere", erklärt Sauter. Von der großen Spendenbereitschaft sind sowohl Henschen als auch die Initiatorinnen überwältigt. Er habe es noch nie erlebt, dass die für ein Projekt erforderliche Summe so schnell zusam mengekommen ist, stellte er fest.

Die Jungen und Mädchen der Warenbergschule hätten ihren Sponsorenlauf dem Raum der Stille gewidmet, erzählt Eva Säger. Und beim Zunftfest hätten ihr Kinder Geld in die Hand gedrückt, das sie bei einer spontanen Zirkusaufführung eingenommen hatten. Diese Unterstützung ist für sie und ihre Mitstreiter ein Zeichen, wie sehr das Thema die Menschen berührt. Das Zimmer abseits der Hektik auf der Kinderintensivstation hat es zwar schon gegeben, doch fehlte es an einer angemessenen Ausstattung. Dies sei immer wieder Thema gewesen, toll sei es, dass Eva Säger und Jasmin Erichsen die Umsetzung jetzt in Angriff genommen haben, freut sich Henschen über das Engagement der Mitarbeiterinnen.

Dem Team sei es ein Anliegen, die Eltern auf dem schweren Weg der Trauer zu begleiten, unterstreicht Eva Säger. Und auch für die Pflegekräfte, die den Familien oft lange Zeit auf der Kinderintensivstation beistehen, sei es wichtig, sich in Ruhe verabschieden und weiter um die Angehörigen kümmern zu können. Zusammen mit dem Künstler haben sie Ideen für die Gestaltung des Raums entwickelt. So ist beispielsweise die Wand von goldenen Streifen durchzogen, die den Weg ins Licht weisen, ein Beleuchtungselement deutet einen Sternenhimmel an, der Trost und Hoffnung vermittelt.